(1926 - 2017, Amtszeit 1974 - 1989)

Der Sohn eines Kochs besuchte in Plauen die Volksschule und lernte anschließend Maschinenschlosser. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam erst 1949 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Zunächst arbeitete er beim Rat der Stadt Plauen und begann 1952 ein Studium an der Landesverwaltungsschule Sachsen. Zudem war er zuerst als Lehrer und später bis 1965 als stellvertretender Direktor der Verwaltungsschule Schleife im Kreis Weißwasser tätig. Nach dem Studium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften in Babelsberg und einem pädagogischen Zusatzstudium übernimmt er zwischen 1967 und 1973 die Funktion eines Vorsitzenden des Rates des Kreises Senftenberg. Ein Jahr später wird er in Cottbus zum Oberbürgermeister gewählt.

In seiner Amtszeit werden 1974 das Bildungszentrum fertig gestellt und 1975 die Stadthalle eröffnet. Der Verlegung der Straßenbahn 1974 folgt der Abschluß der Umgestaltung der Spremberger Straße zum Fußgängerboulevard 1976, ein Jahr später werden die Pavillongeschäfte in der Stadtpromenade übergeben. Bereits 1974 wird auch der Grundstein für ein neues Bahnhofsgebäude gelegt, die Übergabe erfolgt 1978.

Mit der Grundsteinlegung für das Neubaugebiet in Sachsendorf 1975 wird der Bau der größten Brandenburger Neubausiedlung begonnen, um 1989 werden hier ca. 40.000 Menschen wohnen. Zwischen 1984 und 1988 wird das „Wendische Viertel“ in der Innenstadt erbaut. Zahlreiche Kindereinrichtungen entstehen und 1982 kann auch der Neubau des Bezirkskrankenhauses genutzt werden.

1986 wird die Spreewehrmühle als technisches Denkmal übergeben und das Cottbuser Theater nach vierjähriger Rekonstruktion wiedereröffnet. Ein Jahr später können die Radsportler aus Cottbus die neue Radrennbahn nutzen. In Madlow wird im Juni 1989 die Edith-Stein-Kirche eingeweiht.

Am 13.12.1989 tritt Erhard Müller nach Demonstrationen, der Aufdeckung von Wahlfälschungen und nach Empfehlungen des Runden Tisches von seinem Amt zurück.