Der etwas andere Weg

Hallo, ich bin Nina, 22 Jahre alt und schreibe hier nicht zum ersten Mal. Damals habe ich ganz frisch nach dem Abitur meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen. Nun, drei Jahre später, habe ich diese erfolgreich abgeschlossen und befinde mich im dualen Studium der Sozialen Dienste bei der Stadtverwaltung Cottbus.

Aber wie kam es dazu?
In der Ausbildung bei der Stadtverwaltung durchläuft man viele Fachbereiche und lernt viele Teams und Mitarbeiter kennen.

So kam es, dass ich für eine Weile im Jugendamt eingesetzt war. Die Arbeit dort hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich die Ausbildungsleiterin gefragt habe, ob ich noch etwas länger in diesem Fachbereich bleiben kann. Da die Ausbildung sehr flexibel gestaltet wird und sich sehr bemüht wird, die Wünsche der Azubis umzusetzen, war das kein Problem.

So lernte ich fast jeden Servicebereich und jedes Team des Jugendamtes kennen. Relativ schnell habe ich dann bemerkt, dass dieser Fachbereich meine Zukunft werden soll. Trotzdem durfte ich mich auch in anderen „sozialen“ Bereichen ausprobieren. Beispielsweise im Sozialamt und in einer Einrichtung für Menschen ohne eigenen Wohnraum.

Nach ein paar Gesprächen war dann klar, dass ich mich auf einen Platz für ein duales Studium bewerben werde.

Das Bewerbungsverfahren
Die Bewerbung war eingereicht und jetzt hieß es abwarten.

Nach einiger Zeit kam ein Brief mit der Einladung zu einem Online-Einstellungstest. Nun war es an der Zeit, Allgemeinwissen, mathematische Fähigkeiten, logisches Denken und Englischkenntnisse unter Beweis zu stellen. Knapp zwei Stunden ging der Test und danach hieß es wieder abwarten und hoffen, den Test bestanden zu haben.

Aufatmen – ein Brief mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch kam nach Hause!

An diesem Tag sollte ich mich nicht nur selbst einem Auswahlgremium vorstellen, sondern auch ein bestimmtes Thema, welches in der Einladung niedergeschrieben war.

Die Aufregung war groß. Werde ich es schaffen, das Gremium von mir zu überzeugen? Welche Fragen werden sie mir stellen? Ist meine Präsentation des Themas gut genug?

Alles halb so wild.

Das Vorstellungsgespräch war sehr angenehm, alle waren sehr freundlich und stellten keine gemeinen Fragen. Man werde sich bei mir melden, ob ich den Studienplatz bekomme oder nicht.

Nach ein paar Wochen dann der erlösende Anruf – ich habe es geschafft! Ich konnte das Auswahlgremium von mir überzeugen und habe einen Platz für das duale Studium bekommen.

Die Einführungswoche

Als Einstieg ins Studium machten alle neuen Azubis und Studenten eine Einführungswoche. Diese bestand aus Unterweisungen, beispielsweise im Arbeits- und Brandschutz, aus einer Führung durch die Berufsfeuerwehr und aus einem Drachenbootrennen mit anschließendem Grillen. Aber dazu in den Erfahrungsberichten der anderen Azubis und Studenten mehr.

Praxis und Theorie
Die ersten Praxiswochen verbringt man üblicherweise in seinem Patenfachbereich.

Das ist ein Bereich, von dem man aufgenommen wird und an den man sich bei Problemen oder Wünschen immer wenden kann.

Mein Patenfachbereich ist das Jugendamt und dort habe ich die ersten drei Monate meiner Praxisphase verbracht. Unabhängig davon durchläuft man aber auch noch einige andere Fachbereiche. Im dualen Studium der Sozialen Dienste lernt man neben dem Jugendamt und Sozialamt auch noch den Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes, das Jobcenter sowie vieles mehr kennen.

Nun folgt in den kommenden drei Monaten die erste Theoriephase an der DHGE in Gera.

Ich bin schon ganz gespannt, wie der Hochschulalltag und das WG-Leben werden.