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Franziska Pätzold

Was sind Städtepartnerschaften?

Eine Städtepartnerschaft ist – wie das Wort mit sich bringt – eine Partnerschaft von zwei Gemeinden mit dem Ziel sich wirtschaftlich und kulturell über einen langen Zeitraum auszutauschen. Die Städtepartnerschaft wird nach jeweiliger Beschlussfassung in den Gemeindevertretungen mit Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages durch die jeweiligen Bürgermeister besiegelt.

Welchen Mehrwert bringen uns Städtepartnerschaften?

Als Antwort auf grauenvolle Erfahrungen in der Geschichte entstand die europäische Idee - ein Friedensprojekt, welches ein Leben in Freiheit, Frieden, Demokratie und Wohlstand ermöglicht. Stellt man sich die Frage, wie die Europäische Union im Alltag von den Bürgerinnen und Bürger greifbar wird, so kommt den Städtepartnerschaften hierbei eine wesentliche Rolle zuteil. Denn solche Partnerschaften sind die Grundlage für ein friedliches Miteinander und ein bürgernahes Europa.

Heutzutage gibt es rund 20.000 Städtepartnerschaften in Europa. Bereits Jahrzehnte vor Einführung der europäischen Förderprogramme fand und findet so bis heute Völkerverständigung statt, die ganz maßgeblich dazu beiträgt, dass die EU zu einer Wertegemeinschaft wachsen konnte.

Städtepartnerschaften leben vom Engagement der Menschen, die sich persönlich in Vereinen, Schulen, Kindertagesstätten, aber auch in den Verwaltungen für ein gegenseitiges Kennenlernen einsetzen. Mit ihrer wertvollen Arbeit stärken sie den Zusammenhalt zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der EU-Mitgliedsstaaten.

Wie sind die Städtepartnerschaften in Cottbus/Chóśebuz entstanden?

Bis in die 1970er Jahre war die DDR von westlichen Staaten infolge der Hallstein-Doktrin nicht anerkannt - ein außenpolitischer Makel. Diesem versuchte man durch die Genehmigung von Städtepartnerschaften mit Städten in Frankreich und Italien Ende der 1950er Jahre entgegenzuwirken.

Ziel der ersten Partnerschaft von Cottbus/Chóśebuz mit der französischen Stadt Montreuil (Vorort von Paris) war der Austausch zwischen Delegationen bestehend aus Räten und Abgeordneten, von gleichgearteten Betrieben, aus dem Bauwesen, der Volksbildung und dem Gesundheits- und Sozialwesen (gemeinsame Absichtserklärung 1957).

Durch den Kontakt zwischen Montreuil und Grosseto in Italien entwickelte sich die deutsch-italienische Partnerschaft der Stadt Cottbus/Chóśebuz. So nahmen Anfang der 70er Jahre Leichtathleten aus Montreuil und Grosseto an internationalen Sportfesten in Cottbus/Chóśebuz teil.

In den folgenden Jahren kamen die östlichen Partnerschaften hinzu. Mit Lipezk in Russland erfolgte der Austausch anfänglich auf bezirklicher Ebene. 1992 wurde der offizielle Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Mit Targovischte in Bulgarien und Košice in der Slowakei erfolgte der Austausch von repräsentativen Delegationen zu gesellschaftlichen Höhepunkten.

Städtepartnerschaften zu Afrika scheiterten an der geografischen Entfernung – eine Partnerschaft zu Mopti in Mali blieb in den Anfängen stecken.

1987 kam es zur Partnerschaft mit der deutschen Stadt Saarbrücken . Vor allem in den Bereichen Kultur und Sport konnte diese intensiviert werden. Anlässlich des 30. Jahrestages trug sich Oberbürgermeister Holger Kelch in das Goldene Buch der Stadt Saarbrücken ein.

Die Partnerstadt Gelsenkirchen konnte Anfang der 90er Jahre die Stadt Cottbus/Chóśebuz im Aufbau der kommunalen Verwaltung unterstützen. Später erfolgte der Austausch auf sportlicher Ebene.

Die jüngste Partnerschaft zu Nuneaton & Bedworth resultierte aus dem Engagement von LehrerInnen aus beiden Städten. Diese Partnerschaft war besonders durch den regen Schüleraustausch geprägt.

Die damalige Zusammenarbeit des Rates des Bezirkes Cottbus mit dem Marschallamt Zielona Góra und den darin befindlichen „Hauptstädten“ Cottbus und Zielona Góra begründete die deutsch-polnische Partnerschaft. 1975 wurde der Partnerschaftsvertrag durch die damaligen Stadtoberhäupter unterschrieben. Seit den 1990-er Jahren konzentriert sich die Städtepartnerschaftsarbeit auch auf eine projektbezogene Zusammenarbeit. Durch die räumliche Nähe zu Zielona Góra und der Möglichkeit innerhalb der Euroregion "Spree-Neiße-Bober/Sprewa-Nysa-Bóbr" mit dem "Kleinprojektefonds" (KPF) aus dem INTERREG VA-Programm ( www.euroregion-snb.de ) finanzielle Unterstützung zu erhalten sowie durch die 45-jährigen Erfahrungen, verbindet uns die Freundschaft im besonderen Maße. In jedem Jahr wird aus Anlass des Stadtfestes (Weinfest) in Zielona Góra, Anfang September, eine Jahresvereinbarung durch die Stadtoberhäupter unterzeichnet.

Die Fortsetzung aller vor 1990 geschlossenen Städtepartnerschaft wurde Anfang der 90er Jahre durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Cottbus/Chóśebuz legitimiert.

Zu der am längsten bestehenden Partnerschaft mit der Stadt Montreuil und der lebendigsten mit der Stadt Zielona Góra finden Sie noch weitere Informationen auf den beiden separaten Seiten