Die Stadt Cottbus/Chóśebuz und mein Weg zum dualen Studiengang Soziale Arbeit – Soziale Dienste.

Ich habe mich schon sehr lange für die Verwaltung, das Ordnen von verschiedensten Dingen und das Planen und Organisieren interessiert. In meiner Freizeit habe ich liebend gern TO-DO Listen geschrieben oder bei der Planung unseres Abiballs geholfen. Außerdem habe ich Zeitpläne für den Reitunterricht in meinem Ort erstellt. Doch nicht nur das Planen und Organisieren fasziniert mich, sondern auch der Umgang mit Menschen von klein bis groß. In meiner Freizeit habe ich viel in der Reitschule ausgeholfen und auch etwas Reitunterricht erteilt. Dabei hat mir der Umgang mit dem Tier, aber auch mit den Menschen sehr gut gefallen. Hauptsächlich waren es Kinder und Jugendliche im Alter von 5-17, welche ich betreut hatte, aber auch erwachsene Reitschüler habe ich unterrichtet. Dabei gab es eigentlich keine Altersgrenzen.

Die Zusammenarbeit mit den Personen hat mir sehr viel Freude bereitet und deshalb stand für mich fest, dass es ein sozialer Beruf werden sollte. Es sollte ein sozialer Beruf werden, welchen man im optimalen Fall auch mit meiner Ordnungs- und Planungsleidenschaft verbinden kann. Ich habe mich also im Internet über solche wie gerade genannten Berufe informiert. Es gab sehr viele Möglichkeiten von Kindergärtner bis Altenpfleger.

Irgendwann fand ich den Dualen Studiengang der sozialen Arbeit. Zuerst fragte ich mich natürlich was es damit auf sich hat. Nach einiger Recherche stand schon relativ fest, dass es das werden sollte, also informierte ich mich über verschiedene Arbeitgeber. Dabei bin ich auf die Stadtverwaltung Cottbus/Chóśebuz getroffen. Die Stadt hatte mich tatsächlich schon eine längere Zeit interessiert, weshalb ich mich einfach mal beworben hatte. Das einzige, was nicht so dafür gesprochen hatte war die Entfernung, aber diese war mir in dem Moment egal, da ich mir ja auch eine Wohnung nehmen könnte. Nach einiger Zeit erhielt ich eine Antwort auf meine Bewerbung und ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Zum Vorstellungsgespräch sollte ich eine PowerPoint zur Freizeitgestaltung der Jugendlichen ausländischen Geflüchteten erstellen. Dies hatte mir eine große Freude erbracht. Nun war auch der Tag gekommen, an dem das Vorstellungsgespräch stattfinden sollte. Ich bin zusammen mit meiner besten Freundin nach Cottbus/Chóśebuz gefahren, da sie sich hier mehr auskannte, als ich, da sie hier studierte. Ich ging irgendwann sehr überpünktlich in das Gebäude, das Stadthaus hinein. Die Größe war auch etwas beängstigend, aber dennoch schön. Ich war sehr aufgeregt und das Warten machte es nicht besser. Irgendwann kam ein anderer Bewerber (stellt sich im Nachhinein heraus es war Dustin) aus der Tür heraus und ich hatte ihn gefragt wie es lief. Er meinte es lief ganz gut und ich solle mir keinen Kopf machen.

Nach einigen Minuten wurde ich nun auch in den Raum geholt und ging nach ganz vorn. Es saßen so unglaublich viele Personen im Raum, was mich doch schon sehr verunsicherte. Ich versuchte meinen Laptop mit dem Bildschirm zu verbinden, aber es ging nicht. Ich bräuchte einen Stick und dieser war im Auto. Ich rannte also über den ganzen Vorplatz zum Auto und zurück. Völlig außer Atem wollte ich beginnen meinen Vortrag zu halten. Das hatte eher weniger gut funktioniert, da ich aus der Puste war und der Stress, die Aufregung und die Angst es mir nicht leichter machten. Ich mag es nämlich eigentlich gar nicht vor so vielen Leuten zu reden. Irgendwann hielt ich dann meinen Vortrag und mir wurden noch davon unabhängige Fragen gestellt. Das Gespräch war an sich sehr nett, aber dennoch war ich sehr verunsichert, da ich zu einem Vorstellungsgespräch so einen „Fail“ hatte. Ich war der festen Überzeugung ich hatte „verkackt“ und müsse jetzt doch an einen anderen Ort. Doch so sollte es nicht sein. Nach einiger Zeit der Verunsicherung meldete sich Frau Kullick bei mir und teilte mir mit sie wollen mich nehmen. Ich war so irritiert und glücklich zugleich. Sofort habe ich meiner Mama davon erzählt und sie hatte sich so für mich gefreut. Irgendwann musste ich zum Vertrag unterzeichnen und dann ging die Wartezeit auch weiter.

Am 1.09.2023 sollte es nun losgehen. An diesem Freitag ging es 8 Uhr los. Alle Azubis und Studenten saßen mit Frau Kullick in einem Raum und wir lernten uns etwas kennen. Am Montag ging es ebenso um 8 los bei Frau Kullick und wir besprachen einige grundlegende Dinge. Danach fand ein Ortswechsel ins Gladhouse statt. Dort gab es für uns ein Theaterworkshop. Währenddessen lernten wir die Namen der anderen noch besser kennen, bis jeder jeden kannte. Außerdem lernten wir sehr viele private Dinge der mitlernenden und -studierenden kennen. Es hatte allen sehr viel Spaß bereitet und der Tag wurde somit aufgelockert. 14 Uhr ging es im Stadtmuseum weiter mit Einweisungen in den Daten- und den Arbeitsschutz und das Entgelt.

Der Dienstag begann wieder ähnlich. Danach bekamen wir eine kleine Führung durch das Stadtmuseum und durften mit Tinte und Feder einige alte Schriftarten erlernen. Daraufhin ging es zur Berufsfeuerwehr Wache 1. Dort durften wir die Leitstelle, den Speiseraum, die Sporträume, die Schlafplätze, die Feuerwehrhalle, den Übungsplatz und die Schlauchaufbereitungshalle anschauen. Später ging es weiter mit BGM/BEM und einem Vortrag über die Sorben/Wenden.

Der Mittwoch begann wieder um 8 Uhr mit der Besprechung allgemeiner Infos. Der Brandschutz, Sozial Media der Stadt und Erasmus, das Lernen im Ausland, wurden hinterher geschickt.

Donnerstag in der Früh gab es einen Vortrag der IT und der JAV, bei welcher Bilder von uns für die interne Zeitung gemacht wurden. Um 12 Uhr ging es am Kanugelände mit der geplanten Drachenbootregatta und dem Grillen los. Dies bereitete uns allen einen riesen Spaß. Jedoch verloren wir gegen die Ausbilder/Ausbildungsbeauftragten um genau eine Sekunde. Spaß gemacht hatte es trotzdem.

Am Freitag sollte unser erster Arbeitstag im neuen Fachbereich sein. Wir waren um 8:30 dort und gingen zögerlich die langen Flure entlang. Wir wurden aber schnell abgefangen und bekamen eine Führung durch das Gebäude. Eigentlich sollten wir auch einige Personen dabei kennenlernen, doch wie es so ist am Freitag, war kaum einer anwesend. Viele der Mitarbeiter hatten Homeoffice oder Urlaub. Um 10 Uhr versammelten wir uns alle noch einmal im Stadtmuseum um einen Vortrag über KVBBg. zu bekommen. Danach war für uns auch schon Wochenende.

Die nächste Woche begann für uns um 8 Uhr. Ich war jedoch schon etwas zeitiger da, da ich nicht zu spät kommen wollte. Wir besprachen mit Frau von der Waydbrink einige Informationen, welche Fachbereich bezogen sind. Im Anschluss wurden wir an unsere Ausbildungsbeauftragten abgegeben. Mir wurde zuerst ein Arbeitsplatz zugeteilt, an dem ich mich mit dem PC und allen Programmen darauf vertraut machen sollte. Ich erstellte mir meine ganzen Zugänge und um 11 Uhr ging es für uns auch schon zu unserer ersten Dienstberatung. Danach hatten wir Mittagspause, in welcher wir uns mit den anderen Studierenden der Jahrgänge über uns zusammensetzten. Sie erklärten uns auch noch einiges und nahmen uns immer mehr die leichte Angst. Später wurde mir noch der Drucker erklärt und ich arbeitete weiter am PC. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich Interesse hätte bei einem echten Familiengespräch teilzunehmen. Ich sagte zu und durfte währenddessen die wichtigsten Informationen mitschreiben, da dies glaube ich in die Akte mit hinein muss. Um 16:15 war mein erster Arbeitstag auch schon vorbei.

Am zweiten Tag begann ich um 7:30 und arbeitete vorerst weiter am PC. Aus dem Grund, dass es kaum etwas für mich zu tun gab, erledigte ich meine Aufgaben zur Ausarbeitung der AGa I, II und schrieb Teile dieses Berichts. Ich wurde etwas später zum Zuhören bei einem Krisengespräch (oder wie es hieß) eingeladen. Es war sehr interessant und hat mir einen Eindruck in wirklich schockierende Fälle geboten. Nach der Mittagspause wurde mir erklärt, wie man eine Akte am PC oder in Papierform anlegt. Zum Ende meines Arbeitstages durfte ich im Büro von Frau Rachow aushelfen und einige wichtige Datenblätter sortieren. Um 16 Uhr endete mein Dienst.

Der folgende Tag begann für mich erst um 7:45 Uhr. Ich wurde einem neuen Arbeitsplatz zugeordnet. Hier hatte ich mehr Platz und war näher an meinem Fachbereich. Danach wurde ich um 8:30 zu einer Fallbesprechung eingeladen. Dort werden verschiedenste Fälle vorgestellt und im Laufe des Gespräches entschieden, welche Hilfe angeboten wird. Es war wirklich interessant so viele verschiedene Fälle kennenzulernen und es war lehrreich mitzuerleben, wie gehandelt wird. Ab 11 Uhr ca. arbeitete ich an diesem Bericht weiter bis zur Mittagspause. Danach habe ich das SGB VIII. weiter ausgearbeitet und gezeigt bekommen, wie man eine online Akte von Grund auf anlegt und wie man Fallberatungsformulare erstellt. Später informierte ich mich noch einmal ausführlich über die DHGE und beendete meinen Arbeitstag gegen 16 Uhr.

Der Donnerstag begann entspannt um 7:50 Uhr. In meinem Büro fand eine Dienstberatung des anderen Teams statt und um 10:00 Uhr ging es zur Teambesprechung meines Teams. Vorher arbeitete ich die Aufgaben zur AGa I, II weiter aus und durfte mir 2 Akten durchlesen. Nach der Mittagspause wurden mir meine Anmeldedaten für die Multifunktionsgeräte gegeben und ich hatte ein Einzelgespräch bei Frau Vehma, da sie mich kennenlernen wollte. Später wurde ich zum selbstständigen Ausfüllen von Onlineakten unterwiesen. Von 16:00-17:45 Uhr durfte ich auch noch bei einem Fallgespräch von Frau Rachow dabei sein.

Mein Freitag begann um 8:10 Uhr, da es Probleme mit dem Zug gab und ich mit dem Auto kommen musste. Am letzten Tag meiner offiziellen ersten Arbeitswoche wurde zuerst die Tagesplanung erstellt. Daraufhin begleitete ich von 09:00-10:00 ein Erstgespräch bei Frau Baumann und von 10:00-11:30 ein weiteres aber sehr schwieriges Fallgespräch bei Herrn Paulitz. Nach der Mittagspause durfte ich Akten einscannen, diese online erstellen und die Dokumente einfügen.

Alles in allem war es eine sehr spannende Woche, obwohl ich anfangs sehr wenige Aufgaben hatte, doch im Laufe der Woche wurde ich immer mehr mit eingespannt und eingeplant. Nun habe ich das Gefühl hier angekommen zu sein und ich fühle mich wohl.