Friedenstaube
Friedenstaube
Stadt Cottbus/Chóśebuz

Zutiefst erschüttert zeigt sich der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch angesichts des Krieges in der Ukraine. „Seit Tagen habe ich das Gefühl und die Frage, wohin führt dieser Konflikt. Am Mittwoch haben wir in der Stadtverordnetenversammlung umfangreich über verschiedene Facetten von Dialog gesprochen. Jetzt ist Krieg in Europa.“

Speziell für Cottbus/Chóśebuz und die Lausitz bedeute das auch, über den Zeitpunkt des Kohleausstiegs neu nachzudenken. Kelch: „Ein noch früherer Kohleausstieg bedeutet unweigerlich eine noch größere Abhängigkeit von Energieträgern aus Russland. Insofern sollten wir sehr genau darüber nachdenken, wie wir die Bevölkerung und die Wirtschaft langfristig stabil und zu angemessenen Preisen ohne solch große Abhängigkeit versorgen können.“

Noch seien nicht alle Auswirkungen absehbar. Zu betrachten seien neben der unabdingbaren humanitären Hilfe auch die wirtschaftlichen Verflechtungen, Lieferbeziehungen und auch Fragen der Verfügbarkeit von Arbeitskräften beispielsweise in der Logistikbranche.

Eine Arbeitsgruppe im Cottbuser Rathaus zu Integration und Asyl hat ihre turnusmäßige Beratung am Donnerstag bereits genutzt, um Szenarien für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen zu überprüfen. Gleichwohl setzt die Stadtverwaltung hier auf die geordneten und verabredeten Verfahren im Bund und im Land Brandenburg und die Solidarität der Landkreise und kreisfreien Städte untereinander.