Jan Gloßmann

Vor genau fünf Jahren begann LEAG mit der Flutung des Cottbuser Ostsees. Anlässlich dieses Jubiläums zogen LEAG und die Stadt Cottbus/Chóśebuz heute gemeinsam Bilanz und blickten auf innovative Zukunftspläne. „Pünktlich zum fünfjährigen Jubiläum der Flutung haben wir große Fortschritte erzielt. Mit der Einleitung von etwa 140 Millionen Kubikmetern Spreewasser ist mehr als die Hälfte des angestrebten Zielvolumens erreicht worden. Die vergangenen, ungewöhnlich trockenen Jahre stellten uns vor Herausforderungen, doch die ergiebigen Niederschläge des letzten Winters haben dem See einen deutlichen Schub gegeben. Der Anstieg des Wasserspiegels um mehr als drei Meter innerhalb eines halben Jahres sowie eine seit Beginn dieses Jahres geschlossene Wasserfläche zeigen, dass wir uns mit großen Schritten dem Zielwasserstand nähern“, so der Leiter der Geotechnik bei LEAG, Dr. Thomas Koch.

Jan Gloßmann

Mittlerweile hat sich der Wasserstand des Ostsees auf knapp 1,3 Meter an den Zielwasserstand von 62,5 Meter NHN angenähert. „Bei einer guten Wasserverfügbarkeit ab kommenden Herbst könnte der Zielwasserstand bereits im Frühjahr 2025 erreicht werden“, prognostiziert Thomas Koch. Trotz der beachtlichen Fortschritte bei der Flutung des Cottbuser Ostsees bleibt das Gebiet weiterhin für die Öffentlichkeit gesperrt. Die in den vergangenen Jahren aufgetretenen Uferabbrüche und Rutschungen bedürfen einer umfassenden Sanierung, bevor eine Freigabe des Sees für Besucher und zur Nutzung erfolgen kann. „Sicherheit steht für uns an erster Stelle“, betont Thomas Koch. „Wir verstehen die große Vorfreude und Ungeduld der Bevölkerung, die den See bereits jetzt nutzen möchte, und arbeiten mit Hochdruck daran, die Voraussetzungen für eine sichere Freigabe zu schaffen.“

Oberbürgermeister Tobias Schick: „Es gibt zur Entwicklung des Cottbuser Ostsees viele Diskussionen. Da ist es gut, wenn wir Fakten wie die Bilanz zu 5 Jahren Flutung zu diesen Debatten beisteuern können. Darüber hinaus sind wir in umfangreichen Planungsprozessen für die Seeachse sowie das Hafenquartier. Wenn alles klappt, könnte es Ende 2025 den Rad- und Fußweg zwischen Dissenchener Straße und Merzdorfer Bahnhofstraße über die Seeachse zum See geben.“

Neben touristischen Nutzungsmöglichkeiten planen LEAG und Stadt Cottbus/Chóśebuz auch eine energetische Nutzung des Ostsees. Mit Deutschlands größter schwimmenden Solaranlage soll in Zukunft der Jahresstromverbrauch von rund 8.250 Haushalten gedeckt werden. Die 29 MW-Anlage würde mit 16 Hektar Fläche dabei weniger als ein Prozent der Seefläche einnehmen. Wurde zunächst von einer Bauweise auf trockenem Seegrund ausgegangen, werden die Planungen aufgrund des Wasseranstiegs aktuell auf eine schwimmende Bauweise geändert.

Auch zum Thema Wärme gibt es bereits konkrete Vorstellungen seitens der Stadt Cottbus/Chóśebuz. So wollen die Cottbuser Stadtwerke den See künftig mittels einer 35 MW-Seewasserwärmepumpe für die Wärmeversorgung nutzen. „Noch in diesem Jahr müssen wir mit EU, Bund und Land die Weichen stellen für die verlässliche Förderung der Seewasserwärmepumpe. So erschließen wir Schritt für Schritt eines unserer wichtigsten Vorhaben im Struktur- und Landschaftswandel mit entscheidenden Auswirkungen auf eine steigende Lebensqualität in unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Tobias Schick.

Ein weiteres Highlight ist die Neugestaltung des Merzdorfer Aussichtsturms, der als lokales Wahrzeichen jährlich tausende Besucherinnen und Besucher anzieht. Der 34 Meter hohe Turm war zuletzt schwer durch Vandalismus beschädigt worden. Zum fünften Jahrestag der Flutung hat die LEAG als Eigentümerin beschlossen, den Turm von dem renommierten Cottbuser Künstler Markus Preuss künstlerisch neu gestalten zu lassen. Der Inhaber des Cottbuser Ateliers Studio 26 wird dem Turm ein neues Erscheinungsbild geben. Während dieser Zeit wird der Turm vollständig für die Öffentlichkeit gesperrt und soll bereits im Mai wieder zugänglich sein.