Jan Gloßmann

Mit dem traditionellen Zapust-Umzug haben Schülerinnen und Schüler am Donnerstag, 01.02.2024, in Cottbus/Chóśebuz den Winter ausgetrieben und im Rathaus Eier, Speck und Geld „abgesahnt“. Oberbürgermeister Tobias Schick empfing den Umzug vom Niedersorbischen Gymnasium im Rathaus-Foyer am Neumarkt zum zünftigen Tanz.

OB Tobias Schick: „Das sind Tradition und Lebensfreude pur. Es macht großen Spaß, hier dabei zu sein und zu sehen, wie die jungen Leute diese Tradition auch leben. Wir stehen zu unserem Niedersorbischen Gymnasium und zur sorbischen/wendischen Minderheit und unterstützen weiter nach Kräften."

Cottbus/Chóśebuz ist die größte zweisprachige Stadt im Land. Die sorbischen/ wendischen Bräuche und Traditionen sind neben der niedersorbischen Sprache identitätsstärkend für die Stadt. Sie haben ihren festen Platz im Leben, in den ländlich geprägten Ortsteilen und dank des Niedersorbischen Gymnasiums auch im Stadtzentrum. Cottbus/Chóśebuz soll als Ort der authentischen unverfälscht erlebbaren sorbischen/wendischen Traditionspflege weiter profiliert werden.

1986 haben Schülerinnen und Schüler der damaligen Sorbischen EOS die sorbische/wendische Fastnacht in das Stadtzentrum, zunächst vor allem in das Wendische Viertel, gebracht. Dabei haben sie die Tradition des Zapust-Festumzuges mit dem Brauch des Zamperns verbunden. Der Zapust ist kein „Fasching“ oder „Karneval“. Zapust ist der wohl am ausgiebigsten gefeierte Brauch in der Niederlausitz, ein Volksfest. Zapust bzw. das Zampern wird heute begangen in den ländlich geprägten Ortsteilen Dissenchen/Dešank, Döbbrik/Depsk, Kahren/Kórjeń, Kiekebusch/Kibuš, Saspow/Zaspy, Sielow/Žylow, Skadow/Škódow sowie in (Alt-)Ströbitz/Strobice und in Willmersdorf/Rogozno.