Cottbuser Heimatkalender 2022
Cottbuser Heimatkalender 2022
Historischer Heimatverein Cottbus

Obwohl noch immer die Corona-Pandemie das alltägliche Leben der Menschen bestimmt, wird nach zwei Jahren Pause der Cottbuser Heimatkalender wieder öffentlich vorgestellt.

Auf 128 Seiten hat der „Cottbuser Heimatkalender 2022“ viele lesenswerte Beiträge von be-kannten und neuen Autoren versammelt. Zwei widmen sich der Eisenbahngeschichte. Harald Großstück erinnert an den Bau des Großenhainer Bahnhofs in Cottbus. Die Arbeiten für den Neubau des Bahnhofes begannen 1875, die Inbetriebnahme erfolgte im Mai 1877. In den letz-ten Jahren erfuhr das Gelände starke Veränderungen. Es wurde in eine Kulturoase verwandelt. Diese ist jetzt Bestandteil des nördlichen Umfeldes der Bahnanlagen im Spannungsfeld zwi-schen Erweiterung des Instandsetzungswerkes und der Quartiersentwicklung um den Großen-hainer Bahnhof.

Der zweite Beitrag erinnert an die Haltestelle Sielow der Spreewaldbahn; die sich zwischen Spreewaldstraße und dem Gulbener Weg befand (Dirk Seemann).

Hartmut Schatte würdigt das Lebenswerk des nun 90-jährigen Cottbuser und Lausitzer Fotogra-fen Erich Schutt. Hunderte von Fotos sind im Laufe seines Arbeitslebens entstanden, die die industrielle und kulturgeschichtliche Entwicklung der Niederlausitz festhalten. Ein weiterer Jubilar ist der Cottbuser Literaturkenner Klaus Wilke, der anlässlich seines 80. Geburtstages das Cover des neuen Kalenders ziert, im Hintergrund ein Ausschnitt vom „Antiquariat BUNTER Bahnhof“ Cottbus. Der Beitrag stammt ebenfalls aus der Feder von Hartmut Schatte.

Jörg Sperling hat den vielseitigen Maler Dieter Zimmermann porträtiert und Dr. Christian Lehm würdigt die Person Reinhardt Richter als Generalsuperintendent des Kirchensprengels Cottbus. Drei Beiträge widmen sich dem Sport, zwei davon erinnern an die vor 50 Jahren stattgefunde-nen Olympischen Sommerspiele in München mit der zweifachen Medaillengewinnerin Gunhild Hoffmeister (Christian Taubert, Klaus Lange), und an die XXV. Olympischen Sommerspiele in Barcelona 1992, wo u.a. der Leichtathlet Stephan Freigang eine Bronzemedaille errang (Christi-an Taubert). Der dritte Beitrag skizziert die Entwicklung des „Sport-Club Victoria 1897 Cott-bus“, der im Jahre 2022 sein 125-jähriges Jubiläum begeht (Dietmar Petzold/Heinz Kühn). Weitere Beiträge sind die Fortsetzungen der Beiträge zur Geschichte der Stadt- und Regional-bibliothek Cottbus (Uta Jacob) nach dem Zweiten Weltkrieg und der Entwicklung des Fahrrad-verkehrs in der Stadt Cottbus in den Jahren von 1893 bis 1945. Werner Siemers schildert die Verkehrsentwicklung in dieser Zeit. Sieglinde Sack stellt die Wildblume „Die Gewöhnliche Nachtkerze“ vor. Mit dem Turmfalken, nach dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa, und seinem Lebensraum in Cottbus und Umgebung machen Horst Alter/Klaus-Peter Koselleck bekannt. Pückler darf nicht fehlen. Vorgestellt werden die fünf Geschwister von Pückler, Kinder von August Graf und Theodora Gräfin von Pückler. Kurzbiografien be-leuchten ihren Lebensweg (Christian Friedrich/Volkmar Herold).

Beiträge über die Verantwortung für Wald und Park um Cottbus (Manfred Schemel), zur Ge-schichte des Deutschen-Kellner-Bundes und seines Cottbuser Bezirksvereins (Matthias Ko-pietz), zur Historie des Schlosses Neuhausen (Dietmar Krauser), zur Landwirtschaftlichen Schule in Cottbus (Dora Liersch), zur Schuhmachergeschäftsfrau Berta Rubin (Gerd-Uwe Leh-nigk), zu Lautaufnahmen des Niedersorbischen 1951 bis 1953 – die Sicherung eines Kulturgu-tes (Karl Klaus Walther), zur Geschichte des „Kaufhauses Schocken“ (Hans-Hermann Schnei-der) und zum Wirken von Küster Walter Franzky an der Oberkirche (Ulrich Winz) vervollstän-digen den Jahresweiser. Natürlich fehlen nicht die Informationen aus dem Stadtmuseum, die Rezensionen, ein Gedicht und Bibliografien zu Büchern und Publikationen, die Cottbus zum Inhalt haben oder streifen.