Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von mehr als 7,5 Tonnen dürfen die Bahnunterführung in Sandow, den so genannten Trog in der Willy-Brandt-Straße, ab dem 09.03.2020 in beiden Fahrtrichtungen nicht mehr passieren. Ausgenommen von dieser Regelung sind Busse des öffentlichen Nahverkehrs.

Jan Gloßmann

Grund für diese zeitlich unbegrenzte Regelung sind die Schäden an der Fahrbahn im Bereich der Unterführung. Ursache dafür ist eindringendes Grundwasser sowie Schichtenwasser, das dem Bau zusetzt. Durch schwere Fahrzeuge bilden sich vermehrt Risse und Brüche in der Fahrbahn. Das Trogbauwerk wird täglich von bis zu 20 Lkw bzw. Lastzüge passiert sowie von 30 Bussen des ÖPNV.

Die Stadtverwaltung Cottbus/Chóśebuz erhofft sich durch die Einschränkung eine längere Lebensdauer der Fahrbahn und um ca. 75 Prozent reduzierte Schäden. Damit könnten laufenden Reparaturkosten gespart und die Verkehrssicherheit gewährleistet werden. Ein Neubau des Troges würde ca. 50 Millionen Euro kosten.

Gleichzeitig bereitet die Stadtverwaltung Cottbus/Chóśebuz den Einbau eines neuartigen Asphalts vor. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt mit einer bituminösen Tragschicht aus wasserdurchlässigem Asphalt (Drainasphalt). Dieser ermöglicht es, das Wasser am Tiefpunkt des Troges abzuleiten. Die voraussichtlichen Kosten für den Einbau liegen bei ca. 120.000 Euro. Die Arbeiten sollen während der Sommerferien 2020 ausgeführt werden, da dafür eine Vollsperrung der Unterführung notwendig ist. Zeitgleich wird es weitere Reparaturen im Kreuzungsbereich vor dem Trogbauwerk geben. Schwere Fahrzeuge über 7,5 Tonnen werden über Stadtring und Franz-Mehring-Straße umgeleitet.

Außerdem darf die Stadtring-Brücke über die Bahnstrecke nach Peitz beidseitig von Fahrzeugen mit mehr als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht nur mit Tempo 30 überfahren werden. Das folgt aus der aktuellen Hauptprüfung der Brücke, deren Zustand sich weiter verschlechtert hat. Um eine Vollsperrung für diese Fahrzeuge zu vermeiden und die Standsicherheit zu gewährleisten, muss die zulässige Höchstgeschwindigkeit für schwere Fahrzeuge herabgesetzt werden. Mittelfristig muss die Brücke, die eine veraltete Konstruktion aufweist und fast 50 Jahre alt ist, für bis zu 8 Millionen Euro ersetzt werden. Für die laufende Brückenunterhaltung einschließlich weitere Untersuchungen sowie eines Monitorings müssen in den nächsten Monaten mehr als 50.000 Euro aufgewendet werden.