Kriminalität ist für Brandenburger Unternehmer eines der größten gesellschaftlichen Probleme, gefolgt von Fachkräftemangel und Bürokratie. Das ist ein Ergebnis aus dem Kriminalitätsbarometer des Arbeitskreises für Unternehmenssicherheit der Brandenburger Industrie- und Handelskammern (IHKs).

Die Zahl der Delikte bei Diebstahl, Vandalismus/Sachbeschädigung und Einbruchsdiebstahl ist in der Grenzregion jeweils rund zehn Prozent höher als im übrigen Befragungsgebiet. Besonders in diesem Raum ist und bleibt Kriminalität ein wichtiges Thema in der öffentlichen Diskussion. Deshalb wurde diese Umfrage auch in puncto Grenznähe ausgewertet. Bei Straftaten wie Produkt- und Markenpiraterie, Hackerangriffen und Betrug bestätigt sich das Bild aus vorangegangenen Jahren: Unter Delikten, die ein gewisses Maß an technischem Knowhow verlangen, haben Unternehmen in Berlin und im Berliner Umland mehr zu leiden als die Firmen in der Grenzregion und im restlichen Metropolenraum. Sie betrafen eher Angriffe aus dem Internet sowie Marken- und Produktpiraterie.

Zurückgegangen ist die Bereitschaft unter den Unternehmern, Kriminalität anzuzeigen. Bei Betrugsdelikten hat sich diese Zahl sogar halbiert. Das bedeutet, dass die Kriminalstatistik unscharf ist, ein großer Teil der öffentlichen Wahrnehmung verborgen bleibt. „Der Schutz vor Straftaten bindet in Brandenburger Betrieben erhebliche finanzielle, materielle und personelle Mittel", sagt Gundolf Schülke für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs. „Hier ist der Staat in seiner ordnungspolitischen Funktion gefordert, der Wirtschaft die Entwicklung ohne störende Einflüsse durch Kriminalität zu gewährleisten."

Die Umfrage erfolgte im Sommer 2015, als die Brandenburger Unternehmer ein außerordentlich positives Bild zu ihrer wirtschaftlichen Situation abgaben.