„Selbst durch das Tabu gekämpft"

Aus Anlass des Internationalen Anti-Gewalttages „Keine Gewalt gegen Frauen" lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus zu einer ungewöhnlichen Lesung ein. Ellen Rachut, als Kind und Jugendliche selbst Opfer sexuellen Missbrauchs und Autorin des Buches „Folgen sexueller Gewalt – Verstehen lernen, helfen lernen", zeigt zusammen mit ihrem Mann die Folgen, aber auch die Möglichkeiten der Überwindung dieses Missbrauchs auf. Die Lesung mit anschließender Diskussion findet am 26. November 2014 von 18:00 bis etwa 20:00 Uhr in der „Lila Villa", Thiemstraße 55, statt.

Gedacht ist die Veranstaltung sowohl für Betroffene sexueller Gewalt als auch für deren Helferinnen und Helfer. Gemeint sind damit Partnerinnen und Partner, Freundinnen, Freunde und professionell Helfende. Ellen und Siegfried Rachut geben in ihrem Buch allgemeine Informationen, aber auch Tipps zum Umgang mit dem Trauma und zu seiner Bewältigung. Gleichzeitig schildern sie ihren eigenen Weg zur Überwindung der Folgen sexueller Gewalt.

Im ersten Teil des Buches, „Verstehen lernen", geht es um Erkenntnisse zum Trauma und um seine Folgen für Körper und Seele der Betroffenen, für die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Sexualität. Der zweite Teil wendet sich ausschließlich den Helferinnen und Helfern zu. Hier beschreibt Siegfried Rachut seinen persönlichen Weg der Therapiebegleitung und gibt praktische Anregungen, einen eigenen Weg der Hilfe zu suchen und zu finden.

„Nicht sexueller Missbrauch sei das Tabu, sondern das Sprechen darüber", sagen Ellen und Siegfried Rachut. Deshalb soll bei dieser Veranstaltung der Diskussion und den Fragen des Publikums Raum gegeben werden. Ein Tabu erzeugt Unsicherheiten; hier Abhilfe zu schaffen und Mut zu gemeinsamen Gesprächen zu machen, ist das Ziel. Gerade weil die beiden Autoren sich selbst durch dieses Tabu gekämpft haben, können sie auch authentisch Stellung nehmen.

Nachfragen oder Anmeldungen sind bis zum 20.11.2014 bei Sabine Hiekel, Tel. 0355 612 2018, E-Mail: sabine.hiekel@cottbus.de, möglich.

Der Eintritt ist frei.