In den vergangenen Tagen erreichten die Stadtverwaltung wegen der anhaltend niedrigen Temperaturen Anfragen zur Situation der Obdachlosen. Auch wenn die Situation in Cottbus nicht vergleichbar ist mit der Lage in Ballungszentren, hat die Verwaltung doch aktuell die Wirksamkeit der verschiedenen Betreuungsangebote der freien Träger erneut überprüft.

Erstens gibt es in Cottbus eine Notschlafstelle. Im Obdachlosenhaus des DRK am Ostrower Damm 2a werden wohnungslose Menschen aufgenommen. Diese Unterkunft hat eine Kapazität von zehn Schlafplätzen, acht für männliche und zwei für weibliche Hilfesuchende, und ist von 17:00 Uhr abends bis 08:00 Uhr morgens geöffnet. Gegenwärtig werden bei Bedarf Sonderöffnungszeiten angeboten. Die Kapazitäten im Obdachlosenhaus werden auch im Winter nicht ausgelastet.

Außerhalb dieser Öffnungszeiten kann zweitens durch den betreffenden Personenkreis und durch alle anderen Hilfesuchenden das Angebot des Straßencafés, einer Kontaktstelle für obdach- und wohnungslose Menschen des Diakonischen Werkes Niederlausitz e. V., in Anspruch genommen werden. Dort, in der Wilhelm-Külz-Straße 10a, gibt es warme Mahlzeiten, heiße Getränke, Bekleidung, Duschmöglichkeiten und Betreuung durch Streetworker.

In Cottbus gibt es drittens eine Fachstelle zur Vermeidung und Behebung von Obdachlosigkeit. Diese ist die zentrale Koordinierungs- und Steuerungsstelle für Wohnungsnotfälle und Obdachlosigkeit und bündelt die Kompetenzen verschiedener Ämter (Sozial-, Jugend- und Ordnungsamt, Gesundheits- und Wohnungsamt). Die Fachstelle ist dem Bereich Soziales zugeordnet und versorgt Wohnungslose oder von Zwangsräumung Betroffene bei Bedarf mit Unterkünften. In Cottbus gibt es dafür das städtische „Haus der Wohnhilfe“. Im Dezember 2011 waren in dieser Einrichtung 46 Personen, davon 12 Frauen, untergebracht.

Viertens besteht eine enge Zusammenarbeit mit der zuständigen Polizeibehörde. Dort ist bekannt, dass in Cottbus aufgefundene obdachlose Personen im Obdachlosenhaus am Ostrower Damm 2a aufgenommen werden Die Polizeibeamten bringen derart Hilfsbedürftige nachts meist persönlich dorthin. Damit wird gesichert, dass niemand unfreiwillig ohne Unterkunft ist.