Die Zahl der Alleinerziehenden hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Gegenwärtig gibt es in Deutschland etwa 600.000 Einelternfamilien. Allein im Osten Deutschlands sind das etwa 26 % aller Familienhaushalte. Deren Lebensbedingungen werden immer prekärer, vor allem im finanziellen Bereich. Das betrifft vor allem Alleinerziehende im ALG-II-Bezug. Die Auswirkungen zeigen sich insbesondere in grassierender Kinderarmut (47 % aller Kinder, deren Eltern von Harz IV leben, sind aus Einelternfamilien), verfestigtem ALG-II-Bezug, prekären Arbeitsverhältnissen trotz guter Ausbildung, fehlenden Arbeitsangeboten und familienunfreundlichen Rahmenbedingungen.

Die Verbesserung der Situation Alleinerziehender ist seit 2009 in Cottbus Anliegen des Netzwerkes ANNA. Mit dem Netzwerk ANNA, einem Pilotprojekt des Bundesministeriums für Familie, wurde durch das Frauenzentrum Cottbus eine Unterstützungsstruktur für Alleinerziehende aufgebaut, in der sich das Jobcenter Cottbus, die städtischen Fachbereiche Soziales und Jugend, soziale Einrichtungen und Verbände gemeinsam und abgestimmt den Problemen Alleinerziehender widmen und wirksamere Hilfen und Unterstützungen erarbeiten.

Im Ergebnis dieser Netzwerkarbeit wird am 07.06.2011 eine Informations- und Kontaktstelle für Alleinerziehende in Cottbus eröffnet – gelegen im Zentrum (Am Turm 14), barrierefrei, neutral und ämterübergreifend. Hier erhalten Alleinerziehende Erstinformationen zu all ihren Fragen und Problemen, Hinweise zum Vorgehen bei der Klärung ihrer Belange und Kontakte für Beratungsangebote.

Die neue Informations- und Kontaktstelle ist eine Kooperation zwischen dem Frauenzentrum Cottbus, dem Jobcenter Cottbus und den städtischen Fachbereichen Soziales und Jugend. Sie wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und ist die Cottbuser Antwort auf den zunehmenden Unterstützungsbedarf Alleinerziehender.