45.158 Geschwindigkeitsverstöße und 1.285 Rotlichtfahrten, so die Bilanz 2010 des Fachbereichs Ordnung und Sicherheit der Stadt Cottbus für die durchgeführten Überwachungen des fließenden Verkehrs. Der städtische Radarwagen war im vergangenen Jahr insgesamt 1.332 Stunden im Einsatz. In dieser Zeit wurden 197.966 Fahrzeuge überwacht, von denen 7.453 die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten.

Einsatzschwerpunkt war die Überwachung von Tempo-30-Zonen, Wohngebieten und Schulwegen. Allein zur Schulwegsicherung, also vor Schulbeginn und zum Schul- bzw. Hortschluss, wurden die Einsatzstunden von 380 im Jahr 2009 auf 506 im Vorjahr erhöht. Während dieser Zeit wurde die Geschwindigkeit von 72.485 Fahrzeugen (2009: 40.921 Fahrzeuge) überwacht; 2.224 (2009: 2.802) Fahrzeugführer überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit. „Durch die gezielte und schwerpunktmäßige Überwachung von Schulwegen ist es uns 2010 gelungen, das Geschwindigkeitsniveau auf diesen besonders schutzbedürftigen Straßen zu senken. Mussten wir im Jahr 2009 noch sieben Prozent aller Autofahrer vor Schulen und auf Schulwegen verwarnen, so waren es 2010 nur noch drei Prozent“, bilanziert der Leiter der Straßenverkehrsbehörde Cottbus, Manuel Helbig.

Trotz dieser positiven Tendenz kommt der Schulwegsicherung auch im Jahr 2011 besondere Bedeutung zu. So wird die Stadt Cottbus wiederum nicht nur die Geschwindigkeit der Autofahrer im Blick haben, sondern auch in bewährter Weise mit dem Verkehrswacht Cottbus e.V. Präventionsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit durchführen. Dazu zählen neben der weiteren Ausbildung von Schülerlotsen die Schulwegsicherung zu Beginn des neuen Schuljahres mit der bewährten „Rote-Mützen-Aktion“ für Schulanfänger sowie die Durchführung von Verkehrsteilnehmerschulungen. In 66 Veranstaltungen im Jahr 2010 wurde das Wissen zum Straßenverkehr von 1.797 Teilnehmern aufgefrischt. Möglich war dies nur dank des ehrenamtlichen Engagements der Mitarbeiter von Dekra, Cottbusverkehr und Verkehrswacht.

An den stationären Geschwindigkeitsmessstellen wurde die Geschwindigkeit von 9.048.544 Fahrzeugführern überwacht. Dabei mussten 37.705 Geschwindigkeitsverstöße registriert werden, die meisten an der Kreuzung Stadtring in Fahrtrichtung zur Straße der Jugend. Allein an dieser Stelle blitzte es im vergangenen Jahr 14.533 Mal. Diese Kreuzung gilt als Unfallhäufungsstelle und bedarf daher nach wie vor einer besonderen Überwachung. Negativer Spitzenreiter bei der Geschwindigkeitsmessung war ein Fahrzeugführer aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Dieser überschritt in einer Tempo-30-Zone die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als das Dreifache und raste mit 94 Stundenkilometern in den Blitz. Solch ein Fehlverhalten steht im Widerspruch zum Sicherheitsbedürfnis der Cottbuser sowie der Gäste unserer Stadt und wird entsprechend geahndet.

Auch der Überwachung des ruhenden Verkehrs kommt in der Stadt Cottbus eine große Bedeutung zu. Im Jahr 2010 wurden 45.807 Verwarnungen wegen Falschparkens erteilt. Das sind 3.217 mehr als noch 2009. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Überwachung von Behindertenstellplätzen und Feuerwehrzufahrten gelegt. Für 801 Autofahrer auf Behindertenstellplätzen (2009: 532), die ihr Auto dort ohne den erforderlichen Parkausweis abgestellt hatten, gab es Verwarnungen. Auch das Parken in und vor Feuerwehrzufahrten ist kein Kavaliersdelikt und kann im Erstfall den schnellen und lebensrettenden Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst behindern. Im Jahr 2010 mussten dafür 56 Verwarnungen ausgesprochen werden, 25 mehr als 2009. In der Vergangenheit wurde immer wieder versucht, solche Verstöße mit Verwarnungsgeldern zu ahnden. Das führte jedoch in den jeweiligen Straßen zu keiner Verbesserung. Aufgrund der Vielzahl von Falschparkern hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, vermehrt Fahrzeuge abzuschleppen. Im letzten Jahr wurden 189 ordnungswidrig parkende Fahrzeuge (2009:165) abgeschleppt.

Einsatzschwerpunkt bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs sind das Stadtzentrum sowie die Spremberger Vorstadt. So mussten allein in der Burgstraße im vergangenen Jahr 8.300 Verwarnungen wegen Falschparkens ausgestellt werden, gefolgt von der Klosterstraße mit 4.336 und der Mühlenstraße mit 4.275 Verwarnungen. In der Spremberger Vorstadt bildeten die Straßen rund um das Carl-Thiem-Klinikum den Schwerpunkt. Hier kommt es immer wieder zu Problemen wegen ordnungswidrig abgestellter Kraftfahrzeuge. Allein in der Leipziger Straße wurden im vorigen Jahr 4.953 Verwarnungen ausgesprochen. In allen anderen Stadtteilen werden ebenfalls Kontrollen durchgeführt, die jedoch hauptsächlich nach Bürgerhinweisen problembezogen erfolgen.