Das in den vergangenen 15 Jahren auch mit Hilfe von Städtebaufördermitteln baulich aufgewertete Gebiet der Cottbuser Altstadt soll nachhaltig stabilisiert und gestärkt werden. Dazu ist es erforderlich, Funktionsverluste gegenüber anderen Bereichen auszugleichen und die Alleinstellungsmerkmale der Altstadt herauszustellen.

Grundvoraussetzung für den Erfolg ist der Aufbau eines funktionierenden Netzwerkes zwischen allen Beteiligten. Dieser Aufgabe soll sich ab dem 01. Juli gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Stadtmarketingverband ein Geschäftsstraßenmanager widmen. Bereits in den Jahren 1997 bis 1999 war in der Cottbuser Altstadt ein City-Manager präsent. Die damals herausgearbeiteten positiven Ansätze konnten leider wegen fehlender finanzieller Mittel nicht fortgeführt werden.

Eine „Richtlinie zur nachhaltigen Stadtentwicklung“ ermöglicht jetzt, EU-Mittel für die Maßnahme Geschäftsstraßenmanagement zu beantragen. Diese Chance nutzte die Stadt Cottbus im vergangenen September. Für die Jahre 2010 bis 2012 beantragte sie Fördermittel zur Installation eines Geschäftsstraßenmanagements in der Altstadt. Das Fördergebiet umfasst vorrangig die Spremberger Straße und östlich und nördlich angrenzende Bereiche. Besonders in den Passagen zwischen Schlosskirchplatz und Brandenburger Platz sind gravierende Funktionsmängel zu beheben.

Der Fördersatz von den insgesamt eingesetzten 184.600 Euro beträgt 75%, ein Viertel Eigenmittel steuert die Stadt bei. Die beantragten Gelder wurden in voller Höhe mit Bescheid vom 23.06.2010 bewilligt. Mit diesen Mitteln sollen in den nächsten zweieinhalb Jahren die Außendarstellung der Cottbuser Altstadt verbessert, ein Ideenworkshop zur Stärkung der Innenstadt organisiert und ein Projektmanagement für Schwerpunktquartiere initiiert werden.

Im April 2010 erfolgte die öffentliche Ausschreibung der Leistung. Bei der Aufgabenbeschreibung wurde auch auf die gebietsübergreifende Ausrichtung der Tätigkeit des Geschäftsstraßenmanagers auf angrenzende Innenstadtbereiche Wert gelegt. Für eine attraktivere Innenstadt ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den großen Einkaufscentern von Bedeutung. Von drei Bewerbern setzte sich nach Bewerbungsgesprächen der Cottbuser Altstadtverein e. V. durch, u. a. aufgrund seines praxisbezogenen Konzeptes und seiner ständigen Vorortpräsenz. Manfred Rademacher wird im Auftrag des Altstadtvereins die Position des Geschäftsstraßenmanagers übernehmen.

Die Arbeit des Geschäftsstraßenmanagers soll 2012 nicht beendet werden, sondern dann durch den Altstadtverein weiterfinanziert werden. Die Baubeigeordnete Marietta Tzschoppe verspricht sich viel von der Initiative: „Ziel des Geschäftsstraßenmanagements ist die nachhaltige Stabilisierung und Stärkung der Cottbuser Innenstadt als Zentrum der Kultur, des gesellschaftlichen Lebens und des Handels. Es geht also nicht nur um die Initiative von Händlern, Gastronomen und Gewerbetreibenden. Gefragt ist auch die Kommunikation mit Vereinen, Verbänden, Denkmalschützern und – natürlich in erster Linie – mit den Cottbuserinnen und Cottbusern.“