Die Stadt Cottbus ist Eigentümerin des Altlastengrundstücks Parzellenstraße 15. Auf diesem wurden in der Zeit von 1954 bis 1996 durch den ehemaligen Potsdamer Chemiehandel Chemikalien abgefüllt und gelagert. Dabei gelangten durch Handhabungsverluste und Havarien ca. 83,2 Tonnen Schadstoffe in das Grundwasser. Das Grundstück Parzellenstraße 15 zählt zu den größten ökologischen Altlasten im Land Brandenburg.

Nach umfangreichen Voruntersuchungen und der Installation der notwendigen Sanierungsanlagen im Boden und im Grundwasser konnte im Jahr 2003 mit der Altlastensanierung begonnen werden. Das Land Brandenburg unterstützt diese durch eine 90%ige Kostenübernahme. Die Gesamtkosten belaufen sich gegenwärtig auf 7,1 Millionen Euro. Im Jahr 2023 soll die Sanierungsmaßnahme abgeschlossen sein.

In Auswertung der Erkundungsergebnisse untersagte die Stadt Cottbus 1999 als erste Maßnahme der Gefahrenabwehr die Grundwassernutzung im Umfeld der Altlast. Auch wenn durch die derzeitigen Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen am Schadensherd auf dem Grundstück Parzellenstraße keine belastenden Stoffe mehr vom Grundstück abfließen können, breitet sich die bereits entstandene Schadstofffahne weiter aus. Durch umfangreiche Beprobungen und Untersuchungen von über 70 Grundwassermessstellen konnte nachgewiesen werden, dass sich die Kontaminationsfahne im Grundwasser bereits bis in den Stadtteil Ströbitz bewegt hat. Deshalb muss zum Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger die Grundwassernutzung in dem betroffenen Gebiet untersagt werden. Dazu wurde die Allgemeinverfügung zum Verbot der Nutzung von Grundwasser überarbeitet.

Die Veröffentlichung der neuen Allgemeinverfügung mit der Darstellung des aktuellen Verbotsgebietes erfolgt Ende November im nächsten Amtsblatt.