Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat im Mai 2009 den Wassersportentwicklungsplan für das Land Brandenburg fortgeschrieben. Er ist sowohl Handlungsrahmen als auch Entscheidungshilfe für alle beteiligten Behörden und Stellen bei der Unterstützung des Wassersports im Land. Der Wassersportentwicklungsplan ist kein Förderprogramm, doch er hilft und vereinfacht durch seine Festlegungen, die bestehenden Förderinstrumente der Ressorts der Landesregierung zu nutzen.

Bestandteil des Planes ist auch der Ausbau der Spree als Wasserwanderweg. Die Baubeigeordnete Marietta Tzschoppe formuliert die Arbeitsrichtung: „Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Spree Neiße, den anliegenden Gebietskörperschaften und dem Landesumweltamt, das gemeinsame Projekt Wasserwanderweg Spree von der Landesgrenze zu Sachsen bis in den Spreewald Wirklichkeit werden zu lassen.“ Im Wassersportentwicklungsplan ist der Cottbuser Abschnitt unter der Bezeichnung „Obere Spree“ verankert.

Zielstellung der Stadt Cottbus

Die Spree durchfließt Cottbus auf einer Länge von ca. 25 km, von der Kutzeburger Mühle bis nach Maiberg. Im Gegensatz zum Spreewald oder dem Bereich Spremberg bis zur Talsperre ist die Spree in und um Cottbus für den Wasserwandersport wegen zahlreicher unbefahrbarer Sohlschwellen und fehlender Aus- und Einstiegsstellen nicht geeignet.

Ein erster Abschnitt bei Maiberg wurde bereits im Rahmen der Renaturierung durch Vattenfall – bei Einbeziehung der organisierten Wasserwandersportler - beispielhaft als Wasserwanderweg ausgebaut. Nun soll eine Machbarkeitsstudie, die die Stadt Cottbus in Auftrag geben wird, aufzeigen, wie die Befahrbarkeit der Spree mit Paddelbooten - unter Berücksichtigung des Naturschutzes und der Überwindbarkeit von Wehren und Sohlschwellen - sicher realisiert werden kann.

In bewährter Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt sollen neben dem Umbau der Sohlschwellen Ein- und Ausstiegsstellen geschaffen, Standorte für Wasserwanderrastplätze ausgewiesen und eine Beschilderung für die Wasserwanderer angebracht werden. Die Fertigstellung aller Vorhaben ist bis zum Jahr 2012 vorgesehen.

Gegenwärtig nutzen pro Jahr etwa 100 Kanu-Wasserwanderer die Spree ab Cottbus. Mit dem Ausbau des Flusses wäre eine Steigerung auf 500 bis 600 Aktive zu erwarten, die gleichzeitig die Stadt Cottbus auch als Touristen besuchen würden. Das angestrebte Wasserwanderrevier mit den Renaturierungsmaßnahmen bietet beste Voraussetzungen für einen gewerbsmäßigen Kanutourismus und würde zur Entlastung des Spreewaldes beitragen.