Studierende übergeben ihre Gärten am 26. Juli: Paten gesucht!

Was mit dem ersten Spatenstich im April begann, geht nun am morgigen Samstag zu Ende: Die von BTU-Studenten unter der Leitung von Christiane Schwarz mit viel Engagement und Leidenschaft angelegten Gärten werden an die Eigentümer zurückgegeben. In diesen 16 Wochen wurden von den 44 Studierenden insgesamt etwa 6000 Arbeitsstunden für die Anlage und Pflege der Gärten geleistet. Seit deren Eröffnung wird jeder Garten am Tag von etwa 40 bis 50 Leuten besucht. Auf vier geführten Rundgängen haben circa 60 weitere Besucher, die zum Teil extra aus Berlin oder anderen Städten angereist kamen, detaillierte Informationen über das Projekt oder zu Einzelheiten der Gärten erhalten.

"Von den erstaunlichen und teils überraschenden Wandlungen der alten Brachen und den erfrischenden und ungewöhnlichen Gestaltungsansätzen der Gärten waren alle begeistert", sagt Projektleiterin Christiane Schwarz. "Manche Projekte, wie der Garten "Rot", wo nur punktuell in die Ruderalvegetation eingegriffen wurde, regten zu Diskussionen über das Maß von Ordnung und Unordnung im Garten an, zeigen aber auch, wie man mit nur wenigen und einfachen Mitteln pflegeleichte Gärten anlegen kann. Andere Gärten überzeugen durch ungewöhnliche Pflanzenmischungen, durch überraschende Räume wie die strohbedeckte "Insel der Ruhe" im Sonnenblumenfeld oder durch originelle Einbauten wie die Skulpturen und Bänke aus alten Bahnschwellen im Garten Tiefenlichter."

Für die einzelnen Quartiere sind die Gärten ein großer Gewinn. Insbesondere Kinder tollen im Tigergarten, verstecken sich im Topinamburlabyrinth oder erkunden voller Neugier und Interesse die "gestaltete Wildnis" in den Gärten Rot und Tiefenlichter. Aber auch so manche abendliche Outdoor-Feier fand mittlerweile an Orten statt, die noch vor nicht langer Zeit zugeparkt oder voller Müll waren.

Die ungeheuer positive Resonanz und die rege Nutzung der Gärten sind eine Bestätigung des Projektansatzes. "Alle uns zu Beginn entgegengebrachten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet", wertet Christiane Schwarz das Projekt aus. "Es wurde kein Garten mutwillig zerstört, noch nicht einmal eine Pflanze ausgerissen - außer zwei Radieschen in einem Hochbeet im Gemeinschaftsgarten Elisabeth-Wolf-Straße. Und das war eine Krähe!"

Paten gesucht

Damit die Gärten noch in diesem Jahr weiterblühen können, werden Paten gesucht, die sich um die Gärten kümmern. Für manche Gärten ist auch die Übernahme einer längerfristigen Patenschaft möglich, so dass sich hier für Cottbuser Innenstadtbewohner die Möglichkeit bietet, Gartenbesitzer auf Zeit zu werden. Interessenten schreiben bitte eine Mail an: schwarzc@tu-cottbus.de oder eine Karte bzw. ein Fax an: Lehrstuhl Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung, Christiane Schwarz, Konrad-Wachsmann-Allee 4, 03046 Cottbus (Faxnummer: 0355/ 693113).

Finissage

Am morgigen Samstag, 26. Juli, sind alle zehn Gärten zum letzten Mal auf einem von Christiane Schwarz geführten Rundgang zwischen 15:00 und 18:00 Uhr zu besichtigen. Treffpunkt ist am Tigergarten, Sielower/Deffkestraße.

In diesem Zeitraum finden auch in einigen Gärten kleinere Aktionen statt. Aus dem Unterholz verborgen sprechend, erläutert Fürst Pückler im Garten Schilfgeflüster am Ostrower Damm/Spreeufer einige Gestaltungsgrundsätze für die Anlage von Gärten und Parks, die auch heute noch von einer erstaunlichen Aktualität sind. Im Garten "Unity in Plurality", einem von Studierenden aus verschiedenen Ländern angelegten Garten, werden Ballons steigen. Wer will, kann eine Botschaft daran befestigen und diese in die Welt schicken. Der Garten Alter Ego in der Bahnhofstraße wird auf Wunsch des Eigentümers geräumt. Hier kann man unter dem Motto "Der Garten ist aus, alles muss raus!" einen Kaktus oder eine andere Pflanze mitnehmen.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Homepage www.hier-ist-der-garten.de zu finden.