Der Verband der deutschen Kritiker e.V. lädt zur öffentlichen Verleihung seiner Kritikerpreise in diesem Jahr nach Cottbus ein. Am Samstag, 17. Mai, 15:00 Uhr. ist der Verband Gast im neuen Kunstmuseum Dieselkraftwerk. Der in ein Kunstmuseum verwandelte Industriebau auf einer Spreeinsel wird einen besonderen Rahmen geben für die Ehrung von Künstlern in neun Sparten.

Den Kritikerpreis 2008 erhalten:

der Schweizer Architekt Gion Caminada für seine Architektur, die an den Grundlagen der Existenz angesiedelt ist, das Große im Kleinen erfindet; den Ehrenpreis in der Sparte Architektur erhält Günter Behnisch, der unter anderem das Münchner Olympiastadion entworfen hat. In der Sparte Bildende Kunst wird Karina Raeck für ihr "Andartis"-Gedenkprojekt in der Nida-Hochebene auf Kreta ausgezeichnet. Den Fernsehpreis erhalten Maren Eggert und Matthias Brandt für ihre Darstellung in dem Film "Die Frau am Ende der Straße". Robert Thalheim, mit seinem Werk "Am Ende kommen Touristen" gerade für den deutschen Filmpreis nominiert, bekommt für diesen Streifen den Kritikerpreis für Film. Das DeutschlandRadio wird für die Konzeption und die Verwirklichung des Gesamtprogramms mit dem Hörfunkpreis ausgezeichnet; Intendant Ernst Elitz wird die Auszeichnung entgegennehmen. Die 1926 geborene Gerlind Reinshagen erhält den Kritikerpreis für Literatur für ihr Gesamtwerk und insbesondere für ihre beiden letzten Werke, den Roman "Vom Feuer" (2006) und das Versepos "Die Frau und die Stadt. Eine Nacht im Leben der Gertrud Kolmar" (2007). Der Geiger, Pianist, Komponist, Musikforscher und Pädagoge Kolja Lessing wird für die wertvollen Impulse, die er dem Musikleben gegeben hat, ausgezeichnet, insbesondere für sein Engagement für die von den Nationalsozialisten verfemte Musik. Der Choreograf Xavier Le Roy wird mit dem Kritikerpreis für seine politische und gesellschaftliche Relevanz und die radikale Konsequenz seiner choreografischen Recherchen geehrt. Den Kritikerpreis für Theater erhalten die Münchner Kammerspiele, weil sie ihr Haus zu einem Ort relevanter öffentlicher Auseinandersetzungen und der Zeitgenossenschaft gemacht haben, was gerade ein junges Publikum anzieht. Und der Ehrenpreis in der Sparte Theater geht an die große Brecht-Schauspielerin Carmen-Maja Antoni.

Musikalisch wird die Preisverleihung am 17. Mai vom Cottbuser Saxofonisten Lu Schulz gestaltet.