Vom Kinderzimmer ins Museum. DDR-Spielzeug der Jahre 1949 bis 1989 aus der Sammlung von Eric Palitzsch

Pünktlich zum Nikolaustag am 6. Dezember eröffnet das Stadtmuseum seine diesjährige Weihnachtsaustellung. Gezeigt wird aus der privaten Sammlung von Eric Palitzsch aus Freital eine bunte Kinderwelt, die vielen noch vertraut ist.
Erstaunlich ist die Vielfalt des Spielzeugs. In den ca. 20 Vitrinen sind Puppen und Puppenstuben, die berühmten Sandmannfiguren, aber auch Eisenbahnen, Autos und zahlreiche Spiele zu sehen. Die Spielsachen werden möglichst mit ihren Verpackungen und Besonderheiten vorgestellt; zusätzliche Informationen vermitteln Abbildungen aus Katalogen. Neben dem spielerischen Wert dokumentiert die Ausstellung auch, dass manches Spielzeug durchaus Bildungscharakter hatte. So finden sich Spiele, beispielsweise zur Verkehrserziehung, bei denen Autos und Verkehrsschilder Verwendung fanden.

Eric Palitzsch wurde 1973 in Rabenau geboren. In seiner Familie, er wuchs gemeinsam mit einer Schwester und drei Brüdern auf, war es üblich, das Spielzeug an die jüngeren Geschwister weiterzugeben. Nachdem die Kinder erwachsen waren, deponierten die Eltern das Spielzeug auf dem Dachboden ihres Hauses; so blieben viele Kindheitserinnerungen bewahrt.
Schon mit 15 Jahren begann Eric Palitzsch mit dem Sammeln. Zunächst vervollständigte er seine vorhandenen Spielzeugreihen.
Als jedoch nach dem Ende der DDR die Spielzeugproduktion im Osten Deutschlands zum Erliegen kam, erweiterte er seinen Fundus. Die einstige Mangelware wurde nun für wenig Geld erworben werden, denn in vielen Familien eroberte neues Spielzeug die Kinderzimmer; das Alte wurde häufig entsorgt.
Allmählich verfestigte sich bei Eric Palitzsch der Gedanke, die ostdeutsche Spielzeuggeschichte für die Zukunft zu bewahren und damit ein Stück Alltag in seiner komplizierten Widersprüchlichkeit zu dokumentieren. Gegenwärtig umfasst die Sammlung mehr als 1.000 Exponate, darunter verschiedene Serien von Modell- und Spielzeugautos, kabelgelenkten Fahrzeugen, Eisenbahnen, Baukästen, Indianerfiguren, Cowboys, Puppen, Puppenstuben und Kaufmannsläden.

Großen Wert legt Eric Palitzsch auf die Funktionsfähigkeit des Spielzeugs in seiner Sammlung. Der gelernte Industriemechaniker und Elektriker verfügt über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick, so dass er manches defekte Teil zu neuem Leben erwecken konnte.
Den umfangreichen Bestand seiner Sammlung präsentierte er bisher in Dresden, Bautzen, Pirna und Weißwasser.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Cottbus kann bis zum 25. Februar 2007 von Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und samstags/sonntags/feiertags von 13 bis 17 Uhr besucht werden.