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Eine gute frühkindliche Bildung ist für die Transformationsregion Lausitz wichtiger denn je. Kitas sind Bildungsorte sichern gleiche Chancen für alle Kinder und sind volkswirtschaftlich und demografisch von besonderer Bedeutung. Rund 80 Gäste folgten der gemeinsamen Einladung des Cottbuser Oberbürgermeisters Tobias Schick, der Regionalen Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege für Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße, den Kita-Elternbeiräten Cottbus und Spree-Neiße sowie FRÖBEL zum 1. Lausitzer Kita-Gipfel.

Schwierige Rahmenbedingungen, der eklatante Fachkräftemangel sowie drei Jahre Pandemie belasten die frühkindliche Bildung sehr. Dabei braucht die Region eine gute frühkindliche Bildung, um für Familien attraktiv zu sein und Fachkräfte für Gegenwart und Zukunft zu gewinnen. Dafür braucht es ein starkes und breit aufgestelltes gesamtgesellschaftliches Bündnis.

Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Elternschaft, Verbänden und Trägern folgten der Einladung zum 1. Lausitzer Kita-Gipfel in Cottbus. Vordringliches Ziel des Gipfels war die Diskussion über die Umsetzung verbesserter Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg. Insbesondere für die wachsende Stadt Cottbus und die gesamte Lausitz sind qualitativ hochwertige Krippen-, Kita- und Hortplätze ein wesentlicher Standortfaktor für Familien und Fachkräfte.

Die erarbeiteten Ergebnisse spiegelten die vordringlichen Handlungsfelder wider: Die Vereinbarkeit von Familien und Beruf, qualitativ hochwertige Kindertagesreinrichtungen als wichtiger Standortfaktor für die Region sowie die notwendige Umsetzung der Kitarechtsnovelle, die neben dem Cottbuser Oberbürgermeister auch Vertreter des Landkreises forderten.

Darüber hinaus verabredeten alle Gäste, bei einem Folgetreffen die Zusammenarbeit zu vertiefen und in einem gesamtgesellschaftlichen Kita-Bündnis für die Lausitz aufgehen zu lassen.

Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, zeigt sich zufrieden mit dem 1. Lausitzer Kita-Gipfel und begrüßt die Initiative: „Beschäftigte in den Einrichtungen, die Eltern, die Träger und nicht zuletzt wir als Kommune brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen. Es muss mehr Klarheit geben. Dass die Kita-Rechtsreform gescheitert liegen bleibt, ist keine Option. Deshalb müssen wir weiter gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Die Sprecherin der Liga Cottbus, Grit Meyer vom Paritätischen Brandenburg, ergänzt: Die heutige Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, die Anforderungen und Erwartungen aus Politik und Gesellschaft an Fachkräfte, Kitaleitungen und Träger von Kindertagesstätten sind extrem hoch. Es ist ein lohnendes Ziel mit unseren gut ausgebildeten Fachkräften und der vielfältigen Einrichtungs- und Trägerlandschaft in der Lausitz, alle Kinder in Kindertagesstätten in ihrer Bildung und Entwicklung zu fördern. Mit den derzeitigen Mindeststandards, intransparenten Zuständigkeiten und permanenten Finanzierungsstreitigkeiten in Brandenburg schaffen wir es jedoch nicht, zuverlässige Partner für Eltern, Wirtschaft und Gemeinwesen und attraktiv als Arbeitgeber zu sein. Das kann nur gelingen, wenn durch die Landesregierung endlich durch die längst überfälligen gesetzlichen Reformen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

Als Vertreterin des Kitaelternbeirats Cottbus rückt Nicole Ringwelski die Perspektive der Eltern in den Mittelpunkt und begrüßt die Ergebnisse der Diskussion: Wir haben die aktuelle Not vieler Eltern und auch Erzieher verdeutlicht und darauf aufmerksam gemacht, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mehr denn je eine Zitterpartie ist. Wir müssen gemeinsam einen Kitakollaps abwenden und benötigen dafür die Unterstützung sowie die Stimme unserer Arbeitgeber. Politik allein kann das nicht stemmen und ist zu langsam bzw. ohne überzeugte Mehrheit zu zögerlich.

Lisa-Sophie Schubert vom Kreiskitaelternbeirat Spree-Neiße ergänzt: Gerade im Lausitzer Strukturwandel muss zuverlässige und qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung ein entscheidender Standortfaktor sein. Wichtig ist uns zudem, die Anerkennung der frühkindlichen Bildung für die Chancengleichheit und den Bildungserfolg aller Kinder und zukünftiger Arbeitnehmer.

Danilo Schubert, FRÖBEL-Geschäftsleiter der Region Lausitz, sieht das Land in der Verantwortung: „Mit der ausgesetzten Kitarechtsnovelle hat das Land Brandenburg eine große Chance vertan. Rechtssicherheit für Eltern, Kommunen und Träger bleibt nach wie vor auf der Strecke. Kommunen und Träger werden mit den großen Herausforderungen allein gelassen, um für alle Kinder das gleiche Recht auf Bildung, Betreuung und Erziehung wohnortnah einlösen zu können.“

Zum Hintergrund: Die Kindertagesbetreuung in Brandenburg weist noch immer zahlreiche Defizite auf. Diese betreffen die Zahl der Betreuungsplätze, deren Betreuungsumfang und diverse Qualitätsmerkmale. Diese Mängel gefährden insbesondere die Zielsetzungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Sicherstellung gleicher Bildungs- und Teilhabechancen für alle Kinder. Das brandenburgische Kitarecht führt regelmäßig zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten um Finanzierungszuständigkeiten, um die Gewährleistung von Betreuungsumfängen sowie zu schwierigen Rahmenbedingungen für Familien, Kommunen und Träger. Notwendige Gesetzesreformen sowie Investitionen in die Qualität der Angebote in Brandenburg haben noch nicht die ausreichende Priorität.

Für den Erfolg des umfassenden Strukturwandels in der Lausitz und den damit verbundenen dringenden Fachkräftebedarf sind qualitativ hochwertige Kitaplätze ein wichtiger Faktor für Unternehmen und Familien. Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist es an der Zeit, zugunsten der Kinder und Familien die nötigen Reformen des Kitarechts noch in dieser Wahlperiode umzusetzen. Die Lausitz ist von großen sowie von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt.

Pressekontakt:

Michael Kuhl
Pressesprecher
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH
Telefon: 0152 – 575 12 096
michael.kuhl@froebel-gruppe.de