Stadt Cottbus/Chóśebuz

Der Wunsch nach Frieden und die Bereitschaft zur weiteren Unterstützung der Menschen in und aus der Ukraine bestimmten am Mittwoch das Gedenken anlässlich des 78. Jahrestages der Bombardierung von Cottbus durch amerikanische Bomber am 15.02.1945. Im Gedenken an die Opfer des Angriffs, mit dem der Zweite Weltkrieg auch nach Cottbus/Chóśebuz zurückkehrte, versammelten sich viele Cottbuserinnen und Cottbuser auf dem Altmarkt.

Stadt Cottbus/Chóśebuz

Oberbürgermeister Tobias Schick: „Der 15. Februar heute vor 78 Jahren hat sich in die Geschichte unserer Stadt und in das Gedächtnis vieler Cottbuserinnen und Cottbuser buchstäblich eingebrannt. Heute müssen wir mit ansehen, wie mitten in Europa Krieg geführt wird. Fast ein Jahr ist der schändliche und immer brutaler werdende Überfall Russlands auf die Ukraine jetzt her. Und dieser Krieg geht unvermindert weiter. Lernen wir aus den Kriegen, die fern schienen, um den heutigen Krieg zu begreifen und vor allem zu beenden. Gedenken wir daher hier und heute nicht nur der Opfer des 15. Februars 1945 in unserer Stadt. Gedenken wir nicht nur der Opfer des Zweiten Weltkrieges und speziell der Leidtragenden der nationalsozialistischen Ausrottung, der jüdischen Bevölkerung und vieler Minderheiten. Erkennen wir die daraus erwachsene Verantwortung für unsere und die kommenden Generationen. Wir sind nicht ohnmächtig, denn wir stehen hier zusammen! Verteidigen wir die, die sich nicht selbst verteidigen können. Geben wir denen Schutz, die sich nicht selbst schützen können. Helfen wir denen, die sich nicht selbst helfen können. Die Botschaft des 15. Februar hier in Cottbus/Chóśebuz kann nur lauten: Verantwortung, Versöhnung, Frieden. Lassen Sie uns um den Frieden in der Welt ringen, und unterstützen wir jene, die für Frieden und Souveränität ihres Landes erbittert kämpfen müssen.“

Bereits am Mittag standen der Frieden auf der Welt und der Krieg gegen die Ukraine im Mittelpunkt einer Andacht in der Lutherkirche. Um 11:53 Uhr – dem Zeitpunkt des Beginns des Bombardements 1945 – läuteten die Glocken der Kirche, die neben dem Bahnhof, vielen Wohngebäuden sowie Teilen des Krankenhauses bei dem Angriff nahezu komplett zerstört worden war. Bei dem Angriff starben ca. 1.000 Menschen, etwa 13.000 wurden obdachlos.