Stadt Cottbus/Chóśebuz

Sehr geehrte Frau Ministerin,

sehr geehrter Herr Professor Einhäupl,

sehr geehrter Herr Vorsitzender,

sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete, liebe Cottbuserinnen und Cottbuser,

die Bahn kommt, heißt ein Werbespruch. Das gilt nach den jüngsten Bekenntnissen und den ersten Arbeiten für das neue Instandsetzungswerk der Bahn an unserem Traditionsstandort an der Waisenstraße tatsächlich.

Ich wünsche mir die gleiche Gewissheit, die wir jetzt für das Bahnprojekt hegen, auch für das Vorhaben, zu dem wir heute hier eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung haben: Cottbus/Chóśebuz hat gute Aussichten, dass hier eine staatliche Ausbildung von Medizinern aufgebaut und der Forschungsschwerpunkt zu Gesundheitssystemen eingerichtet wird. Was wir heute dazu zu besprechen haben, weckt große Erwartungen, schürt bei einigen Skepsis, nährt Hoffnungen und veranlasst uns, ein wenig auf die Euphorie-Bremse zu treten. Denn es liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Nichtsdestotrotz freue ich mich über die Empfehlung der Expertenkommission, die, sehr geehrter Herr Professor Einhäupl, unter Ihrer Leitung stand und schon jetzt wichtige Entwicklungsimpulse ausgelöst hat. Dieses Votum der Fachkommission stärkt unsere Zuversicht, dass auch die politischen Entscheidungsträger in Bund und Ländern diesem Weg folgen werden und wir Mitte dieses Jahrzehnts die ersten Medizinstudentinnen und -studenten in unserer Stadt begrüßen können.

Natürlich sind wir hier überzeugt davon, dass Cottbus/Chóśebuz genau der richtige Standort für das Vorhaben ist. Doch genau so werden andere es anders sehen. Es wird Neid geben in und außerhalb Brandenburgs: warum Cottbus/Chóśebuz? Wenn der Strukturwandel raus aus der Kohle auch viele Bausteine hat, so sind das Bahnwerk und eben die Medizinerausbildung die Säulen dieses Wandels. Wir baue um und reißen nicht nur weg. Das ist ein Lausitzer Vorhaben am Standort Cottbus/Chóśebuz mit bundesweiter und im besten Falle auch europaweiter Ausstrahlung.

Wir brauchen dafür auch weiterhin eine starke Mannschaftsleistung. Als Stadt wollen, müssen, können und werden wir die planungsrechtlichen und planungsseitigen Voraussetzungen für das Vorhaben schaffen. Die gesamte Rathausspitze und die zuständigen Geschäftsbereiche für Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft, Digitalisierung und Strukturwandel sind dazu mit dem Carl-Thiem-Klinikum bereits seit 20 Monaten unterwegs. An vielen Stellen – ich nenne hier nur mal als ein Beispiel den Übergang der Trägerschaft des Carl-Thiem-Klinikums – wird der Teufel im Details stecken. Davon werden wir uns aber nicht entmutigen lassen.

Lassen Sie mich zum Abschluss meiner Begrüßungsworte noch auf einen Aspekt hinweisen. Am Freitag werden sich 29 Abiturientinnen und Abiturienten in die Ehrenchronik unserer Stadt eintragen. Sie alle haben im Corona-Jahr ihr Abi gemacht – mit der Bestnote 1,0. Mein Wunsch und unser aller Ziel ist es, das solche jungen Leute bei der Wahl ihrer beruflichen Perspektiven künftig eines in ihre Überlegungen einbeziehen und sagen können: Ich studiere Medizin in Cottbus/Chóśebuz.

(Es gilt das gesprochene Wort.)