Das Phänomen schrumpfender Städte stellt Kommunen sowie private Träger und Betreiber sozialer und technischer Infrastrukturen vor eine völlig neue Situation. Die Infrastrukturen werden mit hohen Bevölkerungsrückgängen, dem demographischen Wandel und einem veränderten Nutzerverhalten konfrontiert. In der Konsequenz müssen Infrastrukturen auf eine veränderte Nachfrage reagieren.

Das Forschungsfeld des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) „Stadtquartiere im Umbruch“ stellte sich diesem Problem.

Zukunftssichernde Strategien sollten für solche Stadtteile aufgezeigt werden, in denen hohe Bevölkerungsverluste zu erheblichen Gebäudeleerständen und Brachen führen. Von zentraler Bedeutung für das Forschungsfeld waren städtebauliche Entwicklungskonzepte und quartierbezogene Maßnahmen zur Nachnutzung und zum Rückbau von nicht mehr bedarfsgerechten Infrastruktureinrichtungen sowie zum Umgang mit den damit entstehenden neuen Freiräumen.

Einen zentralen Baustein des Forschungsfeldes bildeten die Modellvorhaben in fünf Kommunen. Zu ihnen gehört das Cottbuser Projekt „Gotthold-Schwela-Straße - Der Stadtrand in der Transformation“, wozu das StadtBüro Hunger GmbH eine maßgebliche Forschungsbegleitung leistete.

Im Cottbuser Modellvorhaben wurden die folgenden vier thematischen Bausteine behandelt, die in engen Wechselwirkungen zueinander stehen:

  1. Freiraum & Flächen, Freiraumwerkstatt
    In der im Jahr 2006 durchgeführten Freiraumwerkstatt wurde am 10.08.2006 das offene Netzwerk Schmellwitz ins Leben gerufen, wodurch bis heute kontinuierlich die Stadtteilarbeit in Neu-Schmellwitz bereichert und koordiniert wird.

  2. Technische Infrastruktur
    Besteht Optimierungsbedarf für die zeitliche Reihenfolge des Rückbaus?
    Wie können Versorgungen von Gebäuden „auf Zeit“ organisiert werden?
    Welche Folgen entstehen durch den Stadtumbau für die Versorger?

  3. Soziale Infrastruktur
    Wie verlagert man soziale Einrichtungen und sichert den Trägern Perspektiven?
    Sollten notwendige Investitionen bei potentiellen Rückbaugebäuden getätigt werden?

  4. Begleitung des Stadtumbaus
    Wie vermittelt man den Stadtumbauprozess der Bewohnerschaft?
    Gelingt es, durch neue Formen der Zusammenarbeit von Vereinen, Einrichtungen, Eigentümern, Kommunalverwaltung und Bewohnerschaft das Gemeinwesen im Stadtumbauprozess zu stützen?
Download
  • Transformation Stadtraum ‧ PDF ‧ 15.45 MByte ‧ 15.07.2016
    Dokumentation zur Ausstellung

  • Stadtquartiere im Umbruch ‧ PDF ‧ 6.62 MByte ‧ 15.07.2016
    "Infrastruktur im Stadtumbau – Chancen für neue Freiräume" - ein Projekt des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR).