von Johann Wolfgang Goethe Die Briten haben Shakespeare, die Italiener Dante, die Franzosen Molière. Die Deutschen haben Goethe und vor allem seinen „Faust“ – den vielleicht größten Zitatenschatz im geflügelten Sprachgebrauch. „Am Gelde hängt …“; „Verweile doch …“; „Es irrt der Mensch, solang er …“. Regisseur Jo Fabian bringt Goethes Worte und Figuren auf die Bühne, um den Gehalt des bedeutendsten Werks der deutschen Literaturgeschichte und seinen Mehrwert für die Gegenwart zu überprüfen. Dabei versagt er sich allzu intensive Interpretationen und Kommentare. Denn zunächst gilt es, tatsächlich den unzufriedenen Wissenschaftler Faust, den diabolischen Mephisto und das gottesfürchtige Gretchen für sich sprechen zu lassen. Taugt die gut 200 Jahre alte Tragödie zur Stärkung nationaler Identitäten – wozu die Kunst, so die Forderung manchen Parteiprogramms, doch dienen soll? Goethe selbst sprach über die Deutschen zu Eckermann: „Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute! – Sie machen sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen und überall hineinlegen, das Leben schwerer als billig. – Ei! so habt doch endlich einmal die Courage, Euch den Eindrücken hinzugeben, Euch ergötzen zu lassen, Euch rühren zu lassen, Euch erheben zu lassen, ja Euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen …“ PREMIERE Samstag, 30. November 2019 | Großes Haus Weitere Informationen und Termine: https://www.staatstheater-cottbus.de/programm/faust/#