BALLETT VON ADRIANA MORTELLITI Musik: Max Richter, Radiohead, Leonard Cohen u.v.a. Uraufführung Braucht Liebe einen Ort? Liebende erinnern sich genau an die Stelle, an der sie sich zum ersten Mal begegnet sind. Erinnern sich daran, wo sie sich zum ersten Mal geküsst, zum ersten Mal richtig nah gekommen sind. Orte der Liebe: Es gibt sie zuhauf. Brückengeländer tragen zentnerschwer an Liebesversprechen. Sie ächzen unter all den Schlössern, deren Schlüssel im hohen Flug der Liebe weggeschleudert wurden. Ob die Gewichte den jetzt noch Liebenden dereinst wie Mühlsteine um den Hals hängen werden? Eine Stelle gibt es, wo Liebe leichter wiegt, die Liebenden sich bei aller Gemeinsamkeit individueller äußern: In Verona, Via Cappello 23. Das Haus mit dem berühmten Balkon, in dem Julia angeblich lebte, in dem sie und Romeo sich ewige Treue schwuren. Im Innenhof, in den Ritzen der Mauern, hinterlegen Touristen Liebesbriefe in der Hoffnung auf immerwährende Liebe. Sollte es einmal nicht so gut laufen, kann man Julia Briefe schreiben, die von Botschafterinnen der Liebe im Namen der Theaterheldin beantwortet werden. Briefe: leichtgewichtig und inhaltsschwer, in vielen Sprachen, voll oft gehörter Worte oder voll einzigartiger Wendungen. Briefe an Julia. JULIET LETTERS – BRIEFE AN JULIA nennt Adriana Mortelliti ihr neues Ballett. Die Choreografin hatte am Staatstheater bereits große Erfolge mit BERÜHRUNGEN – EINE BALKAN-RHAPSODIE und PIECES OF NYMAN. In JULIET LETTERS verschmelzen Tanz, Musik und Liebesbriefe zu einer phantasievoll choreografierten Hommage an die vielgestaltige Liebe: die leidenschaftliche, sehnsüchtige, ekstatische, unerfüllte, zu große, zu kleine, die immer ihre traurigen Seiten hat wie ihre komischen. Die Texte stammen aus Literatur und Alltag. PREMIERE Samstag, 3. März 2018 | Kammerbühne