Auf dem Theaterjahrmarkt im Hof der Alvensleben-Kaserne gibt es den Kasper gleich in vierfacher Ausführung. Diese „Kaspers“ machen das Gelände unsicher, scherzen mit dem Publikum, schwärmen für die gute alte Zeit des Mittelalters und tanzen ihrem Chef, dem Hermann von Eiscreme, auf der Nase herum. Dabei versucht der nur, die „Kapazitäten“, die eigentlich in seiner Show auf dem Platz auftreten sollen, bei der Stange zu halten. Zum Beispiel den genialen Walt van de Vögelwies mit seiner Minne. Oder Clown Eddy mit der Knallbüchse. Oder die schöne Trapezdame Gretschella Fux mit ihrem Einrad. Doch die anarchische Kaspergruppe erweist sich als ein schwer zu bändigender Störfaktor. Als neben Hermann ein „Historischer“ auftaucht, der sich Bonaparte nennt und ihm helfend unter die Arme greifen soll, droht Hermann in eine Depression zu verfallen. Das Geschehen spitzt sich zu, als die Kaspers echte Ritter und Waffen in Stellung bringen und Walt van de Vögelwies die Ankunft der „Stärksten Frau der Welt“, Brünhilde, prophezeit … Auf dem Hof der Alvensleben-Kaserne erwarten Sie eine einmalige Open-Air-Ausstellung mit 66 Apfelkisten zum Thema „Was früher schöner war“, gestaltet von noch lebenden Cottbusern, berühmt und halbberühmt. Sie haben Gelegenheit, sich für einen Zweikampf zwischen Hermann von Eiscreme und Bonaparte rekrutieren zu lassen oder beim Tauziehen gegen die dünnarmige Armee der wilden Kaspers anzutreten. Auch wenn es nicht leicht wird, sich den umherstreunenden Kaspers zu entziehen, stehen die Chancen dennoch gut, auf Ihrem selbstgewählten Platz zwischen den drei kreisrunden Spielflächen einfach in den Sommerabend hinein zu dösen und das Treiben um sich herum zu genießen. Denn dazu gibt es Essen und Trinken ganz nach dem Geschmack unserer Protagonisten. Dudelsack. Trommeln. Schwertkampf. Gesang und Tanz für alle. Einfach königlich!