Johannes Zantow

Digitalisierte Rettungseinsätze im Katastrophenfall, ein Online-Check-In im Carl-Thiem-Klinikum oder ein Energie-Monitoring in kommunalen Gebäuden sind die ersten Ergebnisse der Stadt Cottbus/Chóśebuz auf dem Weg zur Smart City.

Dieses Zwischenfazit zogen Oberbürgermeister Holger Kelch und das Projektteam des Modellprojektes bei einem Treffen im City-Saal der Stadtwerke Cottbus GmbH. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz ist 2019 in die erste Staffel des BMI-Förderprojekts „Modellprojekte Smart Cities“ aufgenommen worden und erhält eine Förderung in Höhe von ca. 15 Millionen Euro, um die Digitalisierung im Sinne der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung aktiv zu gestalten. In den kommenden Monaten wird das Projekt verstärkt die Bürgerinnen und Bürger von Cottbus/Chóśebuz einbinden und an der Gestaltung der digitalen Stadt beteiligen.

OB Holger Kelch: „Wir wissen, wie hoch die Erwartungen sind, die mit diesem Modellprojekt und der Digitalisierung in unserer Stadt verbunden werden. Dem müssen wir insgesamt besser gerecht werden. Der Austausch war nach einer Anlaufphase richtig und nötig, um weiter Tempo aufzunehmen. Cottbus/Chóśebuz agiert richtungsweisend: Wir möchten darlegen, dass wir als Modellprojekt Digitalisierung sinnvoll und zukunftsfähig umsetzen und eng mit dem Strukturwandel der Region verbinden.“

Projektleiter Peter Schirrgott: „In dieser Phase sind wir mit vielen Teilprojekten auf dem richtigen Weg, auch wenn davon öffentlich noch nicht so viel zu spüren ist. Wir alle stellen uns mit hohem Engagement der Mammutaufgabe, die Digitalisierung in der Kommune voranzubringen – für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.“

Das Modellprojekt umfasst sieben Handlungsfelder der Daseinsvorsorge: Bildung, Energie, Gesundheit, Mobilität, Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verwaltung. Das Handlungsfeld „Bildung“ wird von Dr. Claudia Börner, Leiterin des IKMZ der BTU Cottbus-Senftenberg, geführt. Hinter dem Thema „Energie“ steht Vlatko Knezevic, Geschäftsführer der Stadtwerke Cottbus GmbH. Sebastian Scholl, Direktor Finanzen, IT & Digitalisierung am Carl-Thiem-Klinikum, zeichnet sich für das Feld „Gesundheit“ verantwortlich. Mit Ralf Thalmann, Geschäftsführer der Cottbusverkehr GmbH, erhält die „Mobilität“ digitalen Schwung. „Stadtentwicklung“ verantwortet Doreen Mohaupt, Fachbereichsleiterin der Stadtverwaltung. Auch die Handlungsfelder „Wirtschaft“ und „Verwaltung“ werden weiter bearbeitet.

Erfolgreich umgesetzt wurde bislang der „Express Check-In“ am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum. Hier können sich PatientInnen nun schnell und bequem selbst im Klinikum aufnehmen. In einem eigens eingerichteten Raum, unmittelbar am Haupteingang, stehen dafür Tablets zur Verfügung. Bereits im August wurde beim Energie-Monitoring kommunaler Gebäude ein wichtiger Meilenstein erreicht. So wurden Schulen mit Hard- und Software ausgestattet, um den Gebäudebetrieb zu optimieren und Energie, Kosten und den CO2-Ausstoß einzusparen. Kurz vor dem Abschluss steht der Einsatz einer MANV-App. Wenn eine Vielzahl von Betroffenen versorgt werden muss, spricht man von einem „Massenanfall von Verletzten“ (kurz: MANV). Diese Applikation ermöglicht es, alle Daten von Betroffenen direkt am Einsatzort zu erfassen und allen Beteiligten – Einsatzleitung, Leitstelle, und Krankenhäusern – in Echtzeit und im gleichen Umfang zur Verfügung zu stellen. Hier verbessert die Digitalisierung den Rettungseinsatz und stellt das Wichtigste nach vorn: die Patientensicherheit.

Stefan Korb, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft, Digitalisierung und Strukturentwicklung: „Das Modellprojekt soll als Anstoß für weitere Digitalisierungsvorhaben in der Stadt verstanden werden. Somit kann Cottbus/Chóśebuz weiterhin eine moderne und innovationsfreudige Stadt bleiben.“

Damit sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig detailliert über die Projekte und Vorhaben informieren können, wird mit Hochdruck an einer neuen Website gearbeitet. Im Wettbewerb zur Umsetzung hat sich das Cottbuser Unternehmen Lohmann & Robinski durchgesetzt.