Gabriele Bogacz

Die Stadt Cottbus/Chóśebuz erhält Fördermittel des Landes Brandenburg im Rahmen der Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“. Beantragt sind ca. 100.000 Euro. Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann hat am Mittwoch, 10.02.2021, auf einer Online-Pressekonferenz die acht ausgewählten Modellvorhaben vorgestellt, die durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) eine Förderung von bis zu 100.000 Euro für die Umsetzung ihrer eingereichten Projektskizze bis Ende 2022 erhalten.

Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe: „Ich freue mich, dass der Cottbuser Beitrag zur Landesinitiative ‚Meine Stadt der Zukunft‘ das seit vielen Jahren erfolgreiche Projekt Stadtentdecker aufgreift und im Sinne der Digitalisierung weiterentwickelt. Durch das Projekt werden vor allem das Demokratieverständnis gestärkt und die Zukunftsthemen unser Stadt gemeinsam mit unseren jüngsten Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert.“

Die Projektskizze wurde vom Fachbereich Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit der Beauftragten für Kinder- und Jugendliche sowie dem Geschäftsbereich Jugend, Kultur und Soziales der Stadt Cottbus/Chóśebuz in den zurückliegenden Monaten entwickelt. Im Kern geht es darum, Kinder und Jugendliche der Stadt Cottbus/Chóśebuz – also der Generation von Morgen – für die Entwicklung ihrer Heimatstadt zu begeistern und sie zu motivieren, sich aktiv und dauerhaft daran zu beteiligen. Hierzu werden ein spielerischer Ansatz (Gamification, zu deutsch: Spielifizierung) und der Einsatz von digitalen Medien (Tablet, Smartphone, PC) gleichermaßen genutzt. So sollen konkrete Projekte in Cottbus/Chóśebuz analysiert und auf Basis von Städtebausimulationsanwendungen virtuell umgesetzt werden. Anhand der Echtzeitsimulation können die Kinder und Jugendlichen unmittelbar ihre Ergebnisse diskutieren und verändern. Dabei lernen sie, sich auszutauschen, auf demokratischem Wege durchzusetzen und die städtebaulichen Auswirkungen ihrer Ideen unmittelbar zu erkennen. Gute Ansätze sollen in die Kinder- und Jugendkonferenz sowie später in die Ausschüsse der Stadtverordneten eingebracht werden. Am Ende sollen tragfähige Ideen – vorbehaltlich der Finanzierbarkeit - auch umgesetzt werden. Die Realisierung der eigenen Idee als Motivator einer kontinuierlichen Einmischung in die Entwicklung der „Stadt der Zukunft“.

Zum Hintergrund: „Zukunftsthemen beleuchten. Gemeinsam Antworten finden.“ Mit der Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ will das Ministerium für Infrastrukturund Landesplanung (MIL) des Landes Brandenburg die Brandenburger Kommunen fit für die Zukunft machen. Dafür sollen in und zwischen den Kommunen Diskussionsprozesse angestoßen werden, die die Weichenstellungen zu den Zukunftsthemen der Stadtentwicklung in Gang setzen. Dabei stehen konkrete Zukunftsthemen im Fokus: vitale Innenstadt, zukunftsfähige Quartiere, Wärmewende und lokale Energiewende sowie lokale Mobilität.

Alle Städte des Landes Brandenburg waren aufgerufen in einer Projektskizze aufzuzeigen, wie ihr spezifischer Diskussionsprozess bezüglich eines oder mehrerer Zukunftsthemen initiiert und dauerhaft etabliert werden kann. Dabei ist es das Ziel, die Breite der Stadtgesellschaft für diesen Prozess zu gewinnen.

In einem Förderzeitraum von April 2021 bis Dezember 2022 sollen mit Formaten wie Konferenzen und Workshops der Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu Zukunftsthemen der Stadtentwicklung in allen Städten des Landes Brandenburg befördert werden. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen sollen ein Unterstützernetzwerk für die Städte bilden. Die aus dem Bewerberkreis ausgewählten Modellstädte erhalten in den Jahren 2021 und 2022 einen Zuschuss in Höhe von bis zu 100.000 Euro, die für die Beauftragung Dritter und für Sachkosten eingesetzt werden und durch einen kommunalen Eigenanteil ergänzt werden muss.