OB und SWC-Aufsichtsratschef Holger Kelch begrüßt den Vertragsabschluss
OB und SWC-Aufsichtsratschef Holger Kelch begrüßt den Vertragsabschluss
Stadt Cottbus/Chóśebuz

Heute unterzeichnete Vlatko Knezevic, Geschäftsführer der Stadtwerke Cottbus, im Beisein von Oberbürgermeister Holger Kelch den Generalunternehmer-Vertrag für die Modernisierung des Cottbuser Heizkraftwerks (HKW). Im Rahmen eines im Oktober letzten Jahres eingeleiteten strukturierten Auswahlverfahrens konnte sich eine Bietergemeinschaft, bestehend aus den Firmen Cefla s.c. und ATZWANGER AG, erfolgreich durchsetzen.

Stadtwerke Geschäftsführer Vlatko Knezevic: „Beide international agierenden Unternehmen haben seit vielen Jahren ihren unternehmerischen Schwerpunkt im Kraftwerks- und Anlagenbau. Sie haben mit dieser Erfahrung somit beste Voraussetzungen für unser Vorhaben." Schon jetzt signalisiert die Bietergemeinschaft, dass wesentliche Leistungen von Unternehmen aus Cottbus und der Region ausgeführt werden.

Dies hat auch Oberbürgermeister Holger Kelch begrüßt: „Für die Stadt Cottbus/Chóśebuz und ihr Umland haben wir mit der heutigen Vertragsunterzeichnung einen Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Energieregion erreicht. Mit dem neuen Gaskraftwerk sind wir für die Zukunft beim Thema Versorgungssicherheit gut aufgestellt und das zugleich leistungsstark und klimaschonend."

Die Generalunternehmerleistung umfasst die schlüsselfertige Ausführung des Neubaus.

Noch in diesem Jahr beginnen die Tief- und Hochbauarbeiten für das neue Kraftwerksgebäude. Bereits ab Anfang 2020 kann dort mit dem technischen Anlagenbau begonnen werden. Der Rohrleitungsbau und die elektrotechnische Installation sind in weiten Teilen bereits vorkonfiguriert und installiert, bevor 5 neue Gasmotoren der 10 MW-Leistungsklasse der Firma Innio Jenbacher aus Österreich geliefert werden. Dabei hat jeder Motor für sich die Größe einer Lokomotive. Parallel wird die neue Druckwärmespeicheranlage installiert, die weithin sichtbar das Erscheinungsbild des Kraftwerkes dominieren wird. Insgesamt 16 rund 30 Meter hohe Speicherbehälter ermöglichen in Zukunft die sehr flexible Fahrweise der Kraftwerksanlage. Die neuen Komponenten werden dabei bewusst in die bereits vorhandene Kraftwerksinfrastruktur eingebunden. Im Frühjahr 2021, so der derzeitige Plan, wird die neue Anlage ihren Betrieb aufnehmen.

Mit der Modernisierung des Heizkraftwerks im Cottbuser Osten und der weiteren Optimierung des Fernwärmenetzes wollen die Stadtwerke Cottbus die Wettbewerbsfähigkeit der Erzeugungssparte sichern und gleichzeitig die Umweltbilanz deutlich verbessern. Dabei werden in den nächsten Jahren insgesamt 75 Millionen Euro von den Stadtwerken investiert. Mit den neuen Gasmotoren wird die Stromerzeugung des Heizkraftwerkes deutlich flexibilisiert. So steigt hierdurch die Fähigkeit enorm, Strom genau zu der Zeit zu erzeugen, wenn er für den Ausgleich erneuerbarer Energien gebraucht wird. Das Kraftwerk kann dann sehr schnell seine elektrische Leistung verändern. Im künftigen Energiemarkt wird diese Regelfähigkeit die Voraussetzung zur erfolgreichen Marktteilnahme bilden. Damit hierdurch die Wärmerzeugung nicht beeinflusst wird, nimmt die neue Druckspeicheranlage anfallende Wärmemengen auch dann kontinuierlich auf, wenn der Bedarf der Stadt grade niedrig ist. Immerhin 50 Prozent des Cottbuser Wärmebedarfs werden bereits heute mit Fernwärme aus umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gedeckt und die Nachfrage steigt – vor allem in der Innenstadt. Mit ihrem neuen Energiekonzept hat sich die Stadt Cottbus bereits 2013 zum Erhalt sowie zum Ausbau dieser Form der Wärmerzeugung bekannt und damit den Startschuss zur strategischen Neuausrichtung der Erzeugungskapazitäten ihres Stadtwerkes gesetzt und die weitere Reduzierung der CO2-Emissionen eingefordert.

Bisher erzeugte das 1999 in Betrieb gegangene Heizkraftwerk in einem druckaufgeladenen Wirbelschichtkessel mit veredelter Lausitzer Braunkohle Wärme und mit angeschlossenen Rauchgas- und Dampfturbinen Strom. Ergänzt wird es durch zwei erdgasbefeuerte Dampfkessel für die Spitzenlastzeiten. Rund die Hälfte des heutigen Fernwärmebedarfes wird zusätzlich aus dem Kraftwerk Jänschwalde von der LEAG bezogen. Auch künftig bleibt die LEAG Partner der Stadtwerke. Allerdings wird die Verwendung der Wirbelschichtkohle mit Inbetriebnahme der neuen Anlage beendet. Cottbus setzt dann nur noch auf Gas als Brennstoff. Geschäftsführer Vlatko Knezevic: „Dies ist ein weiterer Schritt, um die städtischen Ziele zu erreichen, denn es werden damit jährlich mehr als 100.000 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht 30 % und der Wirkungsgrad verbessert sich auf 90%."

Quelle: Stadtwerke Cottbus