150 Keramik-Schmetterlinge zieren seit heute die Bewegte Grundschule in Cottbus. Sie wurden von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des „Butterfly-Project" bunt bemalt und auf einer gläsernen Wand an die Hausfassade angebracht. Das Projekt dient dazu, die Schülerinnen und Schüler auf künstlerische Weise an das Thema Holocaust heranzuführen. Jeder Schmetterling symbolisiert das Leben eines jüdischen Kindes, das im Holocaust getötet wurde. Zur feierlichen Einweihung der Installation sind auch die Nachfahren des Holocaust-Überlebenden Max Schindler aus den USA angereist, der selbst Schüler der Bewegten Grundschule war.

Oberbürgermeister Holger Kelch freut sich, dass das Projekt an einer Cottbuser Schule stattfindet. Im vergangenen Jahr hat er selbst einen Schmetterling bemalt und zum Projekt beigesteuert. „Die Schmetterlinge sind Ausdruck des Lebens, einer beflügelten Freiheit und der Farbenpracht eines unbeschwerten Daseins. Ich glaube, ihr habt der Vielfarbigkeit noch einige phantastische Exemplare hinzugefügt. Ihr habt euch damit für ein dunkles Kapitel der Geschichte eures Heimatlandes geöffnet, es ist auch für Cottbus/Chóśebuz eine dunkle Zeit gewesen. Ihr schaut nicht weg", sagte er während der Feierlichkeit zu den Kindern und Jugendlichen. Er betont weiter: „Wir Heutigen sind nicht verantwortlich für die Gräueltaten der Nationalisten, aber es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass so etwa niemals wieder möglich wird. Hass und Fremdenfeindlichkeit dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Das erfordert aber auch, die Demokratie, die Grundrechte sowie Recht und Gesetz zu wahren und zu schützen."

Das Butterfly Projekt existiert seit 2006 und wurde von der Künstlerin Cheryl Rattner Price initiiert. Mittlerweile beteiligen sich zahlreiche Schulen weltweit an der Aktion. In Deutschland ist Cottbus der einzige Schulstandort, wo das Projekt durchgeführt wird.