Anlässlich des Internationalen Tages „Keine Gewalt gegen Frauen" lädt die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Cottbus/Chóśebuz Sabine Hiekel am 29. November 2018 zu der Solo-Theater-Inszenierung „Kassandra" ein. Das Stück wird im Cottbuser Stadthaus am Erich Kästner Platz 1 aufgeführt. Beginn ist 17:00 Uhr.

Sabine Hiekel richtet zum diesjährigen Antigewalttag den Blick auf Frauen als Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen, als Kriegsbeute und Versklavte. „In allen Kriegen spielt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Waffe eine wichtige Rolle. Die Formen reichen von sexueller Ausbeutung, Folter, Zwangsprostitution bis hin zu „Kriegsehen" und (Massen-)Vergewaltigungen als Rache, Vergeltung und Bestrafung der Feinde. In der jüngsten Geschichte wurden bzw. werden systematische Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe und andere Verbrechen gegen Frauen vor allem im Herrschaftsbereich des Islamischen Staates (IS) angewandt. Hier ist vor allem an das Martyrium der Jesidinnen, eine religiöse Minderheit in der nordirakischen Provinz Ninive, als aktuelles trauriges Beispiel zu nennen. Vom IS gefangenen Frauen und Mädchen, die zum Teil noch Kinder sind, wird täglich sexuelle Gewalt als Kriegstaktik und -waffe zur Einschüchterung von Gegnern, zur Demoralisation der Opfer sowie zur Zerstörung und Vertreibung ganzer ethnischer Bevölkerungsgruppen angetan. Das sollte die internationale Staatengemeinschaft nicht akzeptieren und dringend helfen", so Hiekel.

Das Stück „Kassandra" erzählt die Geschichte der gleichnamigen Außenseiterin. Sie lebt in einem Staat, der sich zu einem ausgeprägten Patriarchat entwickelt. Männer werden ihren Gegnern immer ähnlicher und Frauen werden aus allen Entscheidungsprozessen, insbesondere den politisch relevanten, herausgedrängt. Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon schildert Kassandra das Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum Objekt gemacht und Konflikte emotionalisiert werden. Es entsteht allmählich ein Feindbild und der männliche Begriff der Ehre lässt den Krieg schließlich unvermeidlich werden.

Die eigens für die Bühne geschaffene und von Schriftstellerin Christa Wolf autorisierte Textfassung stammt von Günter Bauer, der als Bühnenautor eine besondere Lichtregie führt. Cornelia Gutermann-Bauer ist die Bühnenkünstlerin. Die Solo-Theater-Inszenierung „Kassandra" ist ein Werk des Turmalin-Theaters aus Kunreuth in Ober-Franken (Bayern).

Der Eintritt ist frei. Kurzfristige Anmeldungen werden noch bis zum 28. November 2018 per E-Mail an Sabine.Hiekel@cottbus.de oder unter der Telefonnummer 0355 612-13 2018 entgegengenommen.