Am kommenden Wochenende beginnt für 915 Mädchen und Jungen in Cottbus/Chóśebuz das erste Schuljahr. Sie werden in den 12 kommunalen Grundschulen sowie in drei Grundschulen in freier Trägerschaft eingeschult. Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe wird die Schulanfänger am Sonnabend, 18.08.2018 (9:30 Uhr) an der Grundschule in Sielow/Zylow begrüßen.

Die Stadt Cottbus/Chóśebuz wird mit dem beginnenden Schuljahr auch die Schulsozialarbeit ergänzen und stärken. Dazu werden weitere Stellen besetzt, so dass die Zahl der Schulsozialarbeiter von derzeit 18 auf 26 bis zum Jahresende steigen soll. Bildungsdezernentin Maren Dieckmann: „Wir wollen bedarfsgerecht und flexibel reagieren. Da, wo Probleme aufploppen, da muss Sozialarbeit hin." Die Angebote verstehen sich als Sprach- und vor allem Kulturmittler, um die Integration zu fördern und Sicherheit und Ordnung an den Schulen und in den Pausen zu gewährleisten.

Ausgeweitet wird auch die Sozialarbeit in den Stadtteilen, unter anderem durch Quartiersläufer, durch Beratungsangebote oder die Betreuung im Frauenhaus. Auf eine Initiative aus Cottbus hat das Land Brandenburg die Mittel für die Migrationssozialarbeit neu strukturiert. Damit wurde auf den erhöhten Bedarf bei Integration und Bildung reagiert. Diese Forderung hatte die Stadtverwaltung bereits im vergangenen Jahr erhoben. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz erhält rückwirkend zum 01.01.2018 ca. 2,7 Millionen Euro. Dafür wurden und werden insgesamt ca. 30 Stellen besetzt, die in der Stadtverwaltung und bei freien Trägern angesiedelt sind.

Die Höhe der Zahlung im kommenden Jahr richtet sich nach der Zahl der zu betreuenden Menschen. Oberbürgermeister Holger Kelch hatte Bund und Land mehrfach aufgefordert, das Geld dort zur Verfügung zu stellen, wo die Menschen tatsächlich leben. Cottbus/Chóśebuz verzeichnete in den zurückliegenden drei Jahren einen überproportionalen Zuzug von Flüchtlingen, wodurch sowohl soziale Sicherungssysteme als auch die Versorgung mit Kita- oder Schulplätzen an Grenzen stießen. Die Stadt hatte sich deshalb für einen Zuzugsstopp stark gemacht.

Zum Stichtag 30.06.2018 lebten in Cottbus ca. 8.500 Menschen nicht-deutscher Herkunft. Darunter befinden sich 4.230 Personen aus klassischen Asylländern wie Syrien oder Afghanistan in verschiedenen Sozialsystemen. Damit hat etwa die Hälfte der in Cottbus lebenden Ausländer eine Fluchtbiographie.