In einem Gespräch haben am Dienstag (24.07.2018) Vertreterinnen und Vertreter des Cottbuser Elternbeirates mit Sozialdezernentin Maren Dieckmann und dem Leiter des Jugendamtes, André Schneider, die aktuelle Situation in einigen Cottbuser Kita besprochen. Hintergrund ist ein offener Brief des Beirates, in dem er auf Ungereimtheiten beim Abschluss von Betreuungsverträgen in einzelnen Einrichtungen hingewiesen hatte.

Beirat und Stadt sind sich einig, dass in Cottbus der Anspruch auf eine Betreuung in den Einrichtungen bis zu 10 Stunden gewährleistet bleiben muss. Das entspricht der geltenden Gesetzeslage. In Cottbus sind davon etwa 50 Prozent aller zu betreuenden Kinder in Krippe und Kindergärten betroffen.

Die Stadtverwaltung sieht hier die vertraglich gebundenen Träger in der Pflicht, diese Betreuungszeit zu sichern. Ein Träger hatte angekündigt, keine Verträge bis 10 Stunden mehr abschließen zu wollen. Der Konflikt, so hieß nach dem Treffen am Dienstag, dürfe jedoch nicht zusätzlich auf dem Rücken von Eltern und deren Kindern ausgetragen werden.

Gemeinsam mit den Trägern wollen Elternbeirat und Kommune beim Land darauf dringen, die dritte Betreuungsstufe (über 8 Stunden Betreuungszeit) wieder einzuführen und entsprechend zu finanzieren. Derzeit gelten die Zeiten nur für bis zu 6 Stunden bzw. über 6 Stunden. Je mehr Kinder länger als 8 Stunden die Einrichtungen besuchen, desto höher ist die Belastung für die Erzieherinnen und Erzieher. Hier ist der Landesgesetzgeber gefordert.

Eine Stadt wie Cottbus kann das nicht ausgleichen, da sie keine zusätzlichen freiwilligen Leistungen in den Haushalt aufnehmen darf. Für Cottbus würde eine solche Regelung zusätzliche Kosten zwischen 2 und 2,5 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.

Eltern, denen bei Vertragsabschluss mit einem Kita-Träger die Betreuungszeit über 8 Stunden trotz Genehmigung durch das Jugendamt verweigert wird, sollten sich per E-Mail an die Adresse jugendamt@cottbus.de wenden.

In Cottbus gibt es derzeit 68 Kindertageseinrichtungen, in denen ca. 7000 Mädchen und Jungen betreut werden. Die Vorbereitungen für die Einrichtung von ca. 500 weiteren Plätzen laufen auf Hochtouren. Verwaltung und Elternbeirat haben für September ein weiteres Treffen vereinbart.