Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe und Kulturdezernentin Maren Dieckmann zeigten sich nach dem Brand auf der Wasserpyramide im Branitzer Park empört und schockiert:
„Hier geht es um das unschätzbare Erbe Pücklers und um eines unserer markantesten Wahrzeichen. Wir werden die Stiftung bei der Wiederherstellung nach Kräften unterstützen. Wir hoffen, dass mögliche Brandstifter gefunden und bestraft werden.“
Maren Dieckmann hatte sich am Sonnabend gemeinsam mit der Stiftungsführung und anderen Fachleuten im Park ein Bild von der Situation und den Schäden gemacht.

Dazu die Mitteilung der Stiftung Schloss und Park Branitz:

Ein Feuer hat am gestrigen Abend die Seepyramide im Branitzer Park beschädigt. Besucher waren auf den Brand aufmerksam geworden. Die sofort alarmierte Feuerwehr konnte die Flammen rasch unter Kontrolle bringen. Das Feuer beschädigte insbesondere die aus „Wildem Wein“ und Gräsern bestehende Vegetation der Seepyramide. Da der Verdacht besteht, dass der Brand mutwillig gelegt wurde, erstattete die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) unverzüglich Strafanzeige gegen Unbekannt.

Um die Sicherheit zu erhöhen, hat die SFPM die Stadt Cottbus und das Land Brandenburg gebeten, den Branitzer Park ab sofort intensiver zu bestreifen.
Stiftungsvorstand Gert Streidt erklärt dazu: „Wir sind fassungslos, dass ein Feuer das Wahrzeichen des Branitzer Parks und der Stadt Cottbus beschädigte. Sollte sich bestätigen, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, wäre das eine schwere Schändung der Grabstätte des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau und seiner Frau Lucie sowie eines Kulturdenkmals von internationaler Bedeutung.“

Am heutigen Morgen fand bei Tageslicht eine erste Begutachtung der Schäden durch Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung, des Landes Brandenburg und der Stadt Cottbus statt. Dabei wurde das ganze Maß des Schadens deutlich. Die Vegetation auf der Stadt Cottbus zugewandten Pyramidenseite ist nahezu vollkommen abgebrannt. Auf den dem Tierpark und der Ägyptischen Treppe zugewandten Seiten sind große Flächen vom Brand betroffen. Die genaue Schadenshöhe lässt sich gegenwärtig noch nicht beziffern. Parkleiter Claudius Wecke erklärt dazu: „Die Pyramide trägt weithin sichtbare Trauer. Doch dürfen wir aus gärtnerischer Sicht die Hoffnung haben, dass die im Erdreich verbliebenen Wurzeln der Bepflanzung im Frühjahr wieder voll durchtreiben und die starke Beschädigung zumindest visuell vergessen machen.“

Die Seepyramide wurde ab 1856 aus dem Aushub des umliegenden künstlichen Sees modelliert und begrünt. 1871 fand Hermann Fürst von Pückler-Muskau, der Schöpfer der Muskauer und Branitzer Parkanlagen, darin seine letzte Ruhestätte. Seine geschiedene Frau Lucie wurde 1884 vom alten Branitzer Dorffriedhof im Vorpark in die Seepyramide umgebettet. Aus europäischen Fördermitteln von Interreg-IVa konnte die gartenhistorisch bedeutende Erdarchitektur zwischen 2013 und 2015 aufwändig restauriert werden.