Gemeinsame Presseerklärung der Stadtverwaltung Cottbus/Chóśebuz, des Vereins zur Förderung der Cottbuser Parkeisenbahn e.V. und der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz:

Die Idee, ein Bahnsteigdach vom Cottbuser Bahnhof am Bahnhof Zoo der Parkeisenbahn zu errichten, muss verworfen werden. Das hat die von den Stadtverordneten angeregte Prüfung aller Umstände ergeben. Ausschlaggebend ist eine Stellungnahme des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege. Es könne aus denkmalfachlicher und denkmalrechtlicher Sicht keine Zustimmung zu dem Vorhaben geben, heißt es in dem Schreiben von Landeskonservator Thomas Drachenberg. Gleichwohl würdigt die Behörde ausdrücklich das Bemühen des Fördervereins der Parkbahn, das historische Bahnsteigdach bewahrt zu haben, als „beispielshafte Initiative". Das Dach stammt vom Cottbuser Bahnhof und aus dem Jahr 1888.

Größe und das Alter sind die Gründe, warum das Landesamt dem Vorhaben nicht folgen konnte. Der Bahnhof Zoo, seinerseits wie die gesamte Parkeisenbahn unter Denkmalschutz stehend, würde von dem Bahnsteigdach dominiert. Der Bahnhof am Tierpark verlöre damit seinen in den 1950er und 1960er Jahren erworbenen Charakter und seine Authentizität. Das treffe auch auf alle anderen Bahnhöfe der Parkbahn zu. Zudem sei die Bewerbung von Schloss und Park Branitz um Aufnahme in das Unesco-Weltkulturerbe mit diesem Vorhaben gefährdet.

„Natürlich sind wir enttäuscht. Wir haben viel Zeit und Mühe als Ehrenamtler in diese Idee gesteckt. Unsere Hoffnung war es, mit dem Wiederaufbau einen Teil Cottbuser Eisenbahngeschichte zu erhalten. Nun gibt es eine denkmalfachliche Entscheidung, die wir akzeptieren müssen", sagt Denis Kettlitz, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Cottbuser Parkeisenbahn.

Gert Streidt, Direkt der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, erklärt: „Die Stellungnahme des brandenburgischen Landeskonservators hat aber auch klargestellt, dass die unter Denkmalschutz stehende Parkeisenbahn ein integraler Bestandteil der Branitzer Park-und Kulturlandschaft ist. Dieser Aspekt sollte in Zukunft viel stärker betont werden, denn die Parkeisenbahn gehört untrennbar zum Erlebnis des Pücklerschen Gartenreichs dazu."

Für die Stadtverwaltung begrüßt Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe die nunmehr hergestellte Klarheit in der teils emotional und öffentlich geführten Debatte: „Wir sind sehr froh über das schöne Engagement des Fördervereins. Leider lassen sich nicht alle Ideen so umsetzen, wie mancher sich das wünscht." Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Cottbuser Ostsees sollen weitere, langfristig angelegte Verwendungsideen geprüft werden.

Eigentümer des Bahnsteigdaches ist der Förderverein. Das Dach werde nicht verschrottet. Denis Kettlitz: „Als neuer Eigentümer dieses wertvollen Zeugnisses Cottbuser Eisbahngeschichte streben wir weiterhin einen Erhalt in Cottbus an. Gleichwohl können wir uns vorstellen, einen Teil davon unserer befreundeten Waldeisenbahn in Bad Muskau zur Verfügung zu stellen."