Oberbürgermeister Holger Kelch hat die Arbeit der Schule für niedersorbische Sprache und Kultur als herausragend gewürdigt. „Als Oberbürgermeister der größten zweisprachigen Stadt Deutschlands bin ich stolz auf diese einzigartige niedersorbische Bildungseinrichtung, die sich schließlich in Trägerschaft unserer kreisfreien Stadt befindet", sagte Kelch auf einer Festveranstaltung anlässlich des 25. Gründungstages der Schule.

Mit Maria Elikowska-Winkler konnte sich die langjährige Leiterin als Dank für ihr unermüdliches Wirken in die Ehrenchronik der Stadt Cottbus/Chóśebuz eintragen. Vorläufer der heutigen Einrichtung war die seit 1952 bestehende „Zentrale Sorbische Sprachschule" in Dissenchen, die sich in Trägerschaft des ehemaligen Bezirkes Cottbus befand. Nach 1990 hat die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz, die sich von Anfang an zum sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet bekannte, die Schule übernommen. Gewürdigt wurde zudem der Einsatz des damaligen Oberbürgermeisters Waldemar Kleinschmidt und des ersten Beauftragten für sorbische/wendische Angelegenheiten, Bernhard Rentsch.

Mit der Schule, so OB Kelch, konnten Erwachsene wieder ihre lange unterdrückte Muttersprache erobern, deren Erlernen ihnen als Kinder bzw. Jugendliche versagt geblieben war. Zudem wurden und werden Kommunal- und Regionalpolitiker sowie Angestellte der verschiedenen Verwaltungen und Behörden weitergebildet. Finanziell wird die Schule auch vom Landkreis Spree-Neiße und der Stiftung für das sorbische Volk unterstützt. Kelch: „Diese Einrichtung hat in den vergangenen 25 Jahren einen unschätzbar wertvollen kulturellen Beitrag zum Erhalt und zur Revitalisierung der niedersorbischen Sprache geleistet." Die Schule vermittelt Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen die niedersorbische Sprache. Sie führt wissenschaftliche Seminare vor allem zum slawischen Sprachvergleich durch. Sie bietet Kurse mit Themen zu sorbischer/wendischer Volks- und Landeskunde, zu sorbischer/wendischer Musik und Literatur, zum Theater, zu den Trachten, Kunst sowie zur Geschichte der Sorben/Wenden an.

Die Schule für niedersorbische Sprache und Kultur ist die einzige Bildungseinrichtung ihrer Art in der gesamten Lausitz, die in der Lage ist, spezifische Bildungsaufgaben des Niedersorbischen zu lösen. Darüber hinaus vermittelt sie Wissen über die Sorben/Wenden und ihre Geschichte an Interessenten im In- und Ausland und verwirklicht spezifische Aufgaben im Rahmen der Europäischen Union, in der das Sorbische/Wendische als slawische Sprache Brückenfunktion im osteuropäischen Raum hat. Die Schule genießt über die Stadt Cottbus/Chóśebuz und Umgebung sowie über die Grenzen Deutschlands hinaus ein sehr hohes Ansehen, so der OB.