Bei Straßenbauarbeiten im Bereich Ostrower Platz sind jetzt Skelette und Grabbeigabe aus dem 15. bis 18. Jahrhundert sowie der alte Friedhof nah unter der Erdoberfläche entdeckt worden.

Da die geplante Regenentwässerung tief genug angelegt werden muss, sind die Notbergung der bedeutsamen Funde durch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) sowie weitere archäologische Untersuchungen erforderlich.

„Es ist auch für uns überraschend, dass die Gräber nur ungefähr einen halben Meter unter der Erdoberfläche beginnen", sagt Grabungsleiterin Cathérine Korluß .

„Wir bergen die Relikte und bringen sie ins archäologische Fundmagazin nach Wünsdorf, wo sie weiter wissenschaftlich untersucht und ausgewertet werden", ergänzt Dr. Markus Aghte von der Außenstelle Cottbus des BLDAM.

Derzeit laufen die Straßenbauarbeiten am Knotenpunkt Ostrower Straße/Briesmannstraße. Diese sollen in der 30. Kalenderwoche abgeschlossen werden. Danach ist die Befahrbarkeit des Knotens Ostrower Straße über Briesmannstraße wieder vollständig gegeben. Parallel dazu wird in den nächsten acht Wochen in den nördlichen und östlichen Anliegerstraßen gebaut.

Dazu kommen kampfmitteltechnische Untersuchungen im Bereich des ehemaligen Schützengrabens. In dessen Verlauf war bereits im März Munition gefunden und gesprengt worden.

Nach derzeitiger Einschätzung führen die archäologischen und kampfmitteltechnischen Untersuchungen im Bereich Ostrower Platz zu einer mehrmonatigen Bauverzögerung. Der Fertigstellungstermin der Gesamtmaßnahme inklusive Park- und Spielplatz wird nun für Frühjahr 2018 geplant.

Die archäologischen Arbeiten verursachen Mehrkosten in Höhe von etwa 110 000 Euro, die durch Fördermittel gedeckt sind.