Die höher veranschlagten Kosten für den Bau der Kaimauer am Cottbuser Ostsee sind für Stadtverwaltung keine Überraschung. Die Kostensteigerung von zunächst grob geschätzten 4,4 Millionen Euro in frühen Planungsphasen auf jetzt etwa 7,5 Millionen Euro hat verschiedene Gründe, die erstmals im Dezember 2016 dem Ausschuss für Wirtschaft, Bau, Verkehr der Stadtverordnetenversammlung dargelegt wurden.

Demnach haben die von der Stadt beauftragten Planer im Spätsommer 2016 die Unterlagen so überarbeitet und vorbereitet, dass mögliche Risiken für die Zukunft mit beachtet worden sind. Daher wurde die höhere Widerstandsklasse XA3 gewählt – was zur Folge hatte, dass sich die Planer auf den alternativen Baustoff Stahl verständigten. Zu Grunde gelegt wurde dabei, dass speziell im Bereich des künftigen Hafens nicht alle Risiken aus möglichem Grundwassereinfluss bewertet werden können. Der Planungsprozess ergab somit die höhere Widerstandsklasse; sie bezieht Restrisiken mit ein, die bei prognostizierten Werten vorhanden sein können. Da die Kaimauer mindestens 100 Jahre halten soll, müssen solche Risiken weitgehend ausgeschlossen werden. Die Kostensteigerungen sind nicht allein auf einen möglichen Sulfatgehalt des Wassers zurückzuführen.

Durch den Stahlbau verändert sich die Technologie der Fertigung und der Verankerung der Kaimauer im Boden, was ebenfalls zu höheren Kosten führt. Hinzu kommen umfangreiche Erdarbeiten (ca. 80 000 Kubikmeter müssen bewegt werden). Im Planungsprozess haben sich weitere Kosten durch Vermessung, eine ökologische Baubegleitung sowie die Baustelleneinrichtung ergeben.

Dieses Vorgehen und die damit einhergehenden Kostensteigerung sind mit dem Fördermittelgeber abgestimmt und fanden Berücksichtigung in den Haushaltsplänen der Stadt Cottbus für die Jahre ab 2017.