Mit einer festlichen Veranstaltung ist am Montag in Cottbus die diesjährige Seniorenwoche eröffnet worden. Der Dezernent für Ordnung, Sicherheit, Umwelt und Bürgerservice, Thomas Bergner, würdigte im Konservatorium die Lebensleistungen der Senioren und gleichermaßen ihr anhaltendes ehrenamtliches Engagement. Dieses komme einem gedeihlichen und friedvollen Zusammenleben in der Stadt zugute.

Bergner gratulierte gemeinsam mit den Anwesenden der fast 72-jährigen Marianne Materna, die am Montag mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt worden ist. „Marianne Materna wird für ihr Jahre und Jahrzehnte umspannendes Wirken für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt geehrt. Sicher kann man lächeln, wenn man weiß, dass eine Seniorin Beauftragte der Stadt für die Interessen der Kinder und Jugendlichen ist. Aber einerseits ist Lachen gesund, und andererseits: Was gibt es Schöneres und Vornehmeres für die Generation der Großeltern, als sich um die Generationen der Enkel und Urenkel zu kümmern – und dabei nicht nur die eigenen im Blick zu haben", so der Dezernent.

Bergner dankte im Beisein der Landtagsabgeordneten Kerstin Kircheis zudem dem „aktiven, rührigen, aufmerksamen und auch konsequenten Seniorenbeirat" unter Vorsitz von Ludwig Herrn.

Fast ein Drittel der Cottbuser Bevölkerung ist älter als 60 Jahre. Bergner: „Das ist, trotz mancher Sorge und manchem Zipperlein, erst einmal wunderschön. Zu oft noch wird das Alter ausschließlich mit Wehwehchen, Mühsal und Krankheit in Verbindung gebracht. Das ist aber nicht das ganze Leben. Die Leistungen ihrer Generationen haben auch und gerade wegen mancher biografischer Brüche wesentlich dazu beigetragen, die demokratische Gesellschaft zu entdecken, zu entwickeln, zu gestalten. Nicht alles stellt zufrieden, nicht alles ist gelungen, und manchmal preschen die Jungen allzu schnell vor. Dennoch: Ihre Lebenserfahrung und die Weisheit des Alters sind unverzichtbar für alle in Cottbus, gerade weil die Welt nahezu jeden Tag verrückt spielt und man das alles gar nicht mehr hören möchte." Senioren seien dabei ein Orientierungspunkt für Jüngere.

Der Seniorenbeirat leiste zudem eine wichtige Arbeit, um die Interessen der Seniorinnen und Senioren bekannt zu machen und einzufordern. Das ehrenamtliche, überparteiliche und überkonfessionelle Gremium kümmert sich mit um eine lebenswerte Stadt, hilft Barrieren aller Art abzubauen und hält Kontakt zu vielen Verbänden und Trägern. Arbeitsgruppen wie Bildung, Zeitzeugen, Kultur und Begegnung, Gesundheitsvorsorge/Pflege, Wohnen, Ordnung und Sicherheit und nicht zuletzt die Öffentlichkeitsarbeit kümmern sich um wichtige Details eines erfüllenden Alltags. Mit der Seniorenwoche des Landes unter dem Motto „Für ein lebenswertes Brandenburg – sicher und geborgen" starte nun auch die 23. Seniorenwoche in Cottbus mit einem vielfältigen Programm. Es gebe guten Grund zu feiern; gleichwohl kenne die Verwaltung die Sorge vieler Senioren. Zwar sinkt die Zahl der Straftaten in der Stadt, aber jeder Einbruch, jeder Diebstahl verunsichere und belaste Betroffene und ihr Umfeld. Hinzu komme eine teils niedrige Aufklärungsquote sowie der Eindruck, die Polizei sei manches Mal überfordert mit der Fülle der Aufgaben und dem Mangel an Personal. Hinzu kommen extremistische Umtriebe, in der Mehrzahl von rechts, die Angst machen und bewusst Angst schüren. Bergner dankte den vielen Senioren, die sich dennoch engagierten, unter anderem in der Hilfe für Flüchtlinge. Bergner: „Wir wissen die Arbeit vieler Seniorinnen und Senioren sowie die des Beirates als Vertretung für Tausende Cottbuserinnen und Cottbuser zu schätzen."

Das Programm der Seniorenwoche bietet bis Ende Juni eine Fülle von Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet.