Das brandenburgische Bildungsministerium unterstützt ab sofort Schul- und Klassenfahrten nach Polen, wenn sie den Besuch mindestens einer Gedenkstätte zu den Gewaltverbrechen des NS-Regimes beinhalten. Im Haushalt des Bildungsministeriums stehen dafür in diesem Jahr insgesamt 100.000 Euro für die Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft zur Verfügung.

Zu den Gedenkorten in Polen gehören neben Auschwitz beispielsweise die Vernichtungslager Belzec, Treblinka und Sobibor, das „Tal des Todes" Bydgoszcz (Bromberg) und das Denkmal für die Helden des Aufstands im Warschauer Ghetto. Ebenso können im Rahmen der Förderung Orte besucht werden, die für den deutschen Widerstand gegen die NS-Diktatur stehen: Das frühere Gut Kreisau des 1945 hingerichteten Helmuth James von Moltke, wo sich der „Kreisauer Kreis" traf, aber auch das ehemalige Führerhauptquartier Wolfsschanze im nordöstlichen Polen – der Ort des missglückten Hitler-Attentats von Graf von Stauffenberg im Juli 1944.

Die Gedenkstättenbesuche müssen mit den Jugendlichen in der Schule inhaltlich und fachlich vor- und nachbereitet werden. Insgesamt werden landesweit bis zu 100 Schulfahrten mit mindestens einem eintägigem Gedenkstättenbesuch in Polen gefördert. Pauschal stehen dafür pro Schülerin und Schüler 40 Euro zur Verfügung. Wünschenswert sind im Rahmen der Fahrten auch Begegnungen mit polnischen Jugendlichen.

Zuwendungsempfänger sind die Schulträger der Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft oder die Schulfördervereine. Die Verwaltung und Abwicklung der Förderung erfolgt durch die vier staatlichen Schulämter. Die Förderung ist vorerst auf das Jahr 2016 beschränkt. Für die Förderung ab 2017 soll eine neue Richtlinie gelten, die auf den diesjährigen Erfahrungen aufbauen wird. Die Förderrichtlinie ist im Internet unter http://www.mbjs.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.145642.de abrufbar.