Herrmann Fürst Pückler zieht auf seinem weißen Hirsch in die Cottbuser Innenstadt. Das Kunstwerk war eines der viel beachteten Ausstellungsstücke der „Wahlverwandtschaften" in diesem Jahr im Branitzer Park. Voraussichtlich noch vor Weihnachten soll Pückler auf dem Hirsch einen Platz in der Stadtpromenade finden.

Die Schau des Künstlerehepaares Gritta und Moritz Götze bildete einen der Höhepunkte, mit denen die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen beging. Die Künstler traten mit ihren für die Ausstellung geschaffenen Werken in einen facettenreichen und oft humorvollen Dialog mit dem Leben und Wirken Pücklers und seiner Frau Lucie. Insbesondere die überlebensgroße Skulptur des auf einem weißen Hirsch reitenden Fürsten von Moritz Götze zog die Aufmerksamkeit vieler Parkbesucher auf sich und wurde zu einem beliebten Fotomotiv. Für die im Stil der Pop-Art gestaltete, emaillierte Stahlskulptur ließ sich der Künstler von der Erzählung inspirieren, nach der Fürst Pückler in einer mit Hirschen bespannten Kutsche vor dem Berliner Café Kranzler vorgefahren sein soll.

Im Laufe der Ausstellung gab es eine Reihe von Nachfragen zum weiteren Umgang mit der Skulptur nach dem Ende der Präsentation in Branitz. In gemeinsamen Gesprächen regten Mitglieder des Altstadtvereins und die Stiftung Fürst-Pückler-Museum eine Aufstellung im Stadtzentrum in der Nähe des Rathauses an; immerhin verlieh die Stadt Fürst Pückler-Muskau ihre erste Ehrenbürgerschaft in der Geschichte von Cottbus. Pückler soll in der Stadt präsenter sein. Diese interessante Anregung nahm die Stadtverwaltung auf. Mit Hilfe eines Holzmodells wurde der vorgesehene Standort abgestimmt; die Wahl fiel auf die Grünfläche in der Stadtpromenade in Höhe des „Stadtwächters" mit Blick auf das Rathaus.

Die finanzielle Gesamtförderung des Stiftungsjubiläums durch das Land Brandenburg, Kulturland Brandenburg und durch weitere Partner ermöglicht eine dauerhafte Aufstellung der Skulptur im Stadtzentrum. Das Kunstwerk wird in einem ersten Schritt, ebenso wie während der Branitzer Ausstellung, auf Stahlplatten verankert aufgestellt. Damit bleibt die Möglichkeit erhalten, die genaue Position am neuen Standort unaufwendig anpassen zu können. Der genaue Termin des Umzugs wird derzeit noch mit dem Künstler abgestimmt.

Fürst Hermann von Pückler-Muskau war in seinem Leben stets bestrebt, im öffentlichen Gespräch zu bleiben. Die Skulptur von Moritz Götze nimmt dies auf ganz eigene Art und Weise ironisch augenzwinkernd auf. Mit ihrer Präsenz im Stadtzentrum bietet sie den Cottbuserinnen und Cottbuser sowie den Gästen unserer Stadt einen unübersehbaren Anlass für anregende Gespräche über das interessante und an Eskapaden reiche Leben des Fürsten Pückler und seine einzigartige Parkschöpfung in Branitz.