Zum inzwischen 13. Mal fand gestern die Cottbuser Filmschau statt und bildete erneut den inoffiziellen Auftakt des Filmfestivals Cottbus, das vom 3. bis zum 8. November sein 25. Jubiläum begeht. Dabei hatten 20 Teams aus semiprofessionellen Filmemachern die Gelegenheit, ihre Arbeiten auf der großen Leinwand zu präsentieren und einen der drei begehrten Preise einzuheimsen.

In den letzten Monaten waren aufstrebende Talente und ambitionierte Filmemacher aus der Region Berlin-Brandenburg und der sächsischen Lausitz dazu aufgerufen, ihre filmischen Kurzformate einzureichen. Über 40 Bewerber versuchten ihr Glück; die besten 20 unter ihnen hatten am gestrigen Abend schließlich die Chance, die eigenen Werke auf der großen Leinwand im Jugendstilsaal des Cottbuser Weltspiegels vor Publikum zu präsentieren. Unter anderem beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Braunkohlebergbau in der Region, Flüchtlingen und deren Erfahrungen oder mit Aspekten sorbischer Kultur.

Über die Vergabe von zweien der drei Preise im Gesamtwert von 2.750 Euro entschied eine dreiköpfige Jury, bestehend aus dem Vorjahressieger und Medienpädagogen Heino Neumann sowie Holger Bergmann, Produzent und Produktionsstudent an der Filmakademie Baden-Württemberg, und dem Referenten für kulturelle Angelegenheiten beim Bund Lausitzer Sorben Domowina, Clemens Skoda.

Den Hauptpreis im Wert von 1.500 Euro, gestiftet von arvato Services Cottbus GmbH, vergaben die drei Juroren an „Seele ohne Sorgen" (Deutschland 2015) von Atheer Adel, einem Puppenfilm, in dem eine Flaschenpost an einem einsamen Strand eine Kette von Ereignissen in Gang setzt. "Das war handgemachte Animation mit einem fantastischen Lied und einer bewegenden Geschichte. Da gab es kaum Diskussionen; diesen Film hatte jeder Juror in seinen Top Drei," begründete Holger Bergmann die Entscheidung. Der Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk über 1.000 Euro ging an „Mer" (Deutschland 2015) von Anne-Kathrin Schöler-Rensch und Clemens Schiesko, der die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Und auch das Publikum hatte wieder die Ehre, seinen Favoriten mit dem Publikumspreis, einem Einkaufsgutschein der Spreegalerie im Wert von 250 Euro, zu küren. Die Zuschauer entschieden sich für „Kinder der Erde" (Deutschland 2015) von Ron Petraß, einem animierten Musikvideo zum gleichnamigen Musikstück des Cottbuser Liedermachers Thorsten Karow.