Die Freunde des Cottbuser Heimatkalenders treffen sich zur Präsentation des Jahrgangs 2016 am Donnerstag um 18:30 Uhr in der Buchhandlung Hugendubel. Durch die Unterstützung von Cottbuser Firmen und der Deutschen Bahn kann das Bändchen erneut in einer niveauvollen und gleichzeitig preisgünstigen Form erscheinen.

Die neue Ausgabe des Kalenders, an der mehr als 20 Autoren beteiligt sind, steht im Zeichen der Verkehrsgeschichte. Vor 150 Jahren wurde der erste Abschnitt der Eisenbahnstrecke Berlin−Cottbus−Görlitz und der Cottbuser Bahnhof in Betrieb genommen. Harald Großstück veranschaulicht in seinem Beitrag die Geschichte dieses Bahnhofes, und Jan Urban widmet sich den Krankenkassen der Deutschen Eisenbahn. Oberbürgermeister Holger Kelch schreibt dazu im Vorwort: „Die Eisenbahn ist in unserer Stadt stets ein wichtiges Thema gewesen. Unser Pückler hatte ja bekanntlich ein ambivalentes Verhältnis zu dem neuen Transportmittel. Einerseits besaß er lebhaftes Interesse am technischen Fortschritt auf dem Gebiet des Verkehrs. Das zeigte er mit seiner Ballonfahrt über Berlin und Potsdam oder seinem Tauchgang in einer Taucherglocke in der Themse. Als Weltreisender war der Fürst natürlich besonders an der rasanten Entwicklung der Eisenbahn interessiert. Andererseits war Pückler empört über die zunächst geplante Streckenführung der Eisenbahnlinie Berlin-Cottbus-Görlitz, die geradewegs durch seinen Branitzer Park führte. Hier ging er bis zum König und hatte, wie wir wissen, Erfolg."

Aber 1866, vor 150 Jahren, war es dann so weit. Auch in Cottbus ging das Zeitalter der Biomotorik zu Ende. Die Verkürzung der Reisezeiten, die Notwendigkeit der Vereinheitlichung der Zeit und die mit dem Eisenbahnbau verbundene Entwicklung von Aktiengesellschaften waren die Katalysatoren für die industrielle Revolution. Cottbus entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem Marktflecken zu einer respektablen Mittelstadt mit durchaus großstädtischem Flair. Dafür war der Bahnanschluss der entscheidende Impuls. Natürlich gibt es auch andere Themen: Das 25-jährige Bestehen des Regia-Verlages, die Villa Thiem, der Ostrower Steg und die preußischen Poststempel finden sich im Jahrbuch. Vorgestellt wird auch das Leben und Wirken bekannter Cottbuser Bürger und Künstler. Die Kalenderredaktion um Christian Friedrich freut sich auf die Begegnung mit den Leserinnen und Lesern.

  • Donnerstag, 19.11.2015, 18:30 Uhr, Buchhandlung Hugendubel