Gestern Abend wurde in Cottbus angestoßen: auf 25 Jahre osteuropäisches Kino im Herzen der Lausitz, auf 25 Jahre interkulturellen Dialog und auf 25 Jahre Freude am Film. Zur Eröffnung der 25. Ausgabe des Cottbuser Filmfestivals fand sich Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Medien im Großen Haus des Staatstheater Cottbus ein.

"Nicht selten wird der Name Cottbus in einem Atemzug mit Venedig oder Karlovy Vary genannt", freute sich der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch über die internationale Presse, die Jahr um Jahr von der Lausitzstadt berichtet. Zum offiziellen Auftakt gab es auch gleich ein Novum in der Festivalgeschichte, denn mit dem „Polizeruf 110: Grenzgänger" eröffnete zum ersten Mal ein Fernsehfilm das Festival. „Das Fernsehen ist bei fast jedem Kinofilm beteiligt, meist als Koproduktionspartner", erklärte Programmdirektor Bernd Buder diese Entscheidung. „Eine deutsch-polnische Koproduktion mit einem deutsch-polnischen Ermittlerteam, das setzt ein starkes Zeichen. Außerdem wurde dieser Polizeiruf ganz in der Nähe gedreht, in Frankfurt/Oder."

Zu den besonderen Gästen der Eröffnung gehörte unter anderem die Botschafterin des Königreichs der Niederlande, I.E. Monique van Daalen, die ihre Freude bekundete, dass Cottbus in diesem Jahr auch dem niederländischen Filmschaffen eine Bühne bieten würde. In ihrer Ansprache zur Eröffnung schlug sie sogleich ernstere Töne an, als sie auf die aktuelle Flüchtlingskrise zu sprechen kam: „Der europäische Osten ist in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem Transitraum für Hunderttausende von Menschen geworden. Und unser Blick folgt dem der Medien, die über diesen Transit berichten: Er bleibt dort hängen, wo die Passage schwierig wird, an den Grenzen. Grenzen, ein Wort, das im EU-Kontext bis vor kurzem noch zusammen mit dem Eigenschaftswort ´grün´ vorkam. Heute wissen wir, dieses Beiwort müssen wir uns in Europa zurückverdienen."

In drei Wettbewerben und zehn weiteren Programmsektionen laden in diesem Jahr rund 200 Filme aus über 40 Nationen in die Spielstätten ein. Neben den sechs traditionellen Spielorten Stadthalle, Weltspiegel, Glad- House-Saal, Obenkino, Kammerbühne und Großes Haus des Staatstheater Cottbus werden erst- und einmalig weitere Häuser als Festivalkinos geöffnet: das Besucherzentrum der Gutsökonomie Schloss und Park Branitz, das Cottbuser Stadthaus, das Kunstmuseum Dieselkraftwerk und das Raumflugplanetarium Cottbus.

Das Festival wird maßgeblich vom Land Brandenburg, dem Medienboard Berlin- Brandenburg, der Stadt Cottbus sowie dem MEDIA - Creative Europe Programm der Europäischen Union gefördert. Die Festivaleröffnung wurde unterstützt von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und media.connect Brandenburg.