Am Freitag, den 20. März 2015, genau zum Frühlingsanfang, kommt es über dem Nordatlantik zu einer totalen Sonnenfinsternis. Obwohl sich der Logenplatz für dieses Ereignis zum Beispiel auf den Faröer Inseln befindet, wird man auch in Cottbus ein spannendes Naturschauspiel beobachten können, einen klaren Himmel vorausgesetzt. 72 Prozent der Sonne werden zum Maximum um 10:48 Uhr vom Mond bedeckt sein. Diese partielle Bedeckung wird ausreichen, um einige typische Effekte der Sonnenfinsternis beobachten zu können. Die nächste Chance, eine ähnlich stark verdunkelte Sonne zu sehen, haben wir hier erst wieder in elf Jahren, am 12. August 2025.

Effekte während einer Sonnenfinsternis

Wer noch einen Belichtungsmesser besitzt, kann mit diesem beobachten, wie sich die Tageshelligkeit messbar ändert. Stehen keine Wolken vor der Sonne, ist zu erwarten, dass während des Maximums der Bedeckung die Beleuchtung auf nahezu 30 Prozent absinkt. Möglicherweise ist das auch spürbar. Fällt das Licht der Sonne durch Bäume, dann sind sichelförmige Schatten zu erwarten. Auch Vögel werden in dieser Phase leiser.

Beobachtung der Sonnenfinsternis

Auf keinen Fall sollte man durch ein Fernglas, Teleskop oder mit dem ungeschützten Auge in die Sonne blicken. Bleibende Sehschäden bis zur Blindheit können die Folge sein. Ein einfaches und preiswertes Beobachtungsgerät kann man sich aus einem Schuhkarton und zwei Papprollen selbst basteln. Eine Anleitung dazu ist ins Netz gestellt (https://www.youtube.com/watch?v=5knkASaBfPc). Für zwei Euro können im Astroshop des Cottbuser Planetariums auch Sonnenfinsternisbrillen erworben werden. Sie sind mit hochwertiger Bader-Folie ausgestattet, die die Augen zuverlässig vor den schädlichen UV-Strahlen schützen. Andere oft benutzte Hilfsmittel wie Rettungsfolie oder eine Schweißerbrille dämpfen zwar das Licht, haben aber nicht diese Filterwirkung.

Am Planetarium „Juri Gagarin" werden bei schönem Wetter Teleskope mit Projektionsschirm oder entsprechenden Filtern stehen, durch die man unter Anleitung gefahrlos schauen kann. Im Kuppelsaal wird ein Livestream aus der Totalitätszone übertragen. Wer möchte, kann sich das Beobachtungsgerät aus dem Karton selbst basteln; Kartons sind genügend vorhanden. Das Planetarium wird von 9:00 bis 12:00 Uhr den Besuchern offen stehen. Der Eintritt ist natürlich frei.

Verlauf der Sonnenfinsternis:
Beginn: 9:38 Uhr
Maximum: 10:48 Uhr
Ende: 11:57 Uhr

Was passiert bei einer Sonnenfinsternis?

Die Bahn des Mondes um die Erde ist gegenüber der Bahn der Erde um die Sonne um etwa fünf Prozent geneigt. Immer bei Neumond steht er zwischen Erde und Sonne, sodass seine Rückseite von der Sonne beschienen wird und er von der Erde aus nicht sichtbar ist. Meist steht er dabei etwas oberhalb oder etwas unterhalb der Linie Sonne – Erde. Nähert er sich jedoch dieser Linie an, oder stehen die drei Himmelskörper gar genau auf einer Linie, dann trifft der Schatten des Mondes die Erde und es kommt zu einer Sonnenfinsternis. Der Mond ist 400-mal kleiner als die Sonne, aber auch der Erde 400-mal näher als die Sonne. Deshalb wirken Sonne und Mond für uns gleich groß. Der Schatten des kleinen Mondes kann aber nicht die ganze Erde verdunkeln, sondern nur eine schmale Zone. Ja, er verdunkelt wirklich die Erde und nicht die Sonne, weshalb die Sofi eigentlich eine Evi ist. Weil man aber von der Erde aus sieht, wie sich der Mond vor die Sonne schiebt und sie ganz oder teilweise verdeckt, ist der Begriff „Sonnenfinsternis" gebräuchlich.