Nach nur einem Jahr Bauzeit wird am 15. Dezember das neue Ausstellungsgebäude an das Stadtmuseum übergeben. Nachdem das bis dahin genutzte Haus in der Bahnhofstraße 52 im Herbst 2011 geschlossen werden musste, wurden in den letzten Jahren immer wieder Ausstellungen im Cottbuser Rathaus präsentiert. Gleichzeitig begann eine umfangreiche Diskussion über die Perspektiven des Cottbuser Stadtmuseums. In deren Ergebnis wurden die Schwerpunkte der Arbeit des Stadtmuseums diskutiert: Die bisherigen Sammlungen werden erhalten, und die Vermittlungsaufgaben konzentrieren sich auf Jugendliche und Schüler, wobei auch andere Zielgruppen durch Ausstellungen, museumspädagogische Angebote und Vorträge angesprochen werden sollen. Nach einem Beschluss der Stadtverordneten wurde das Gebäude Bahnhofstraße 22 durch die Stadt erworben und anschließend zum Stadtmuseum umgebaut.

Das markante, denkmalwürdige Haus in der Bahnhofstraße 22, welches 1937 als Sparkasse errichtetet wurde, ist durch seine Gebäudestruktur mit der großen Schalterhalle für eine öffentliche Nutzung geradezu prädestiniert. Mit der Zuwendung aus dem Förderprogramm Nachhaltige Stadtentwicklung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 1.583.364 Euro durch das Land Brandenburg kofinanziert, wurde die Sanierungsmaßnahme ermöglicht. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt 2.111.152 Euro und setzt sich aus 75 Prozent EFRE-Fördermitteln in Höhe von 1.583.364 Euro sowie 527.788 Euro Eigenmittel der Stadt Cottbus zusammen.

Durch diese Förderung besteht nun die einzigartige Möglichkeit, die Cottbuser Stadtgeschichte in einem angemessenen Ausstellungshaus zu präsentieren. Zukünftig können Besucher das Stadtmuseum durch das Eingangsportal in der Bahnhofstraße betreten und über die Treppenanlage oder mittels eines Aufzuges in den Schalterraum gelangen. Die Ausstellungsräume verteilen sich über den Bereich des ehemaligen Tresorraumes im Untergeschoss, der ehemaligen Schalterhalle im Erdgeschoss und der kleinteiligen Raumstruktur im ersten Obergeschoss. Durch das Entfernen von Raumtrennwänden wurde im zweiten Obergeschoss die Büroraumstruktur beseitigt; dieser Bereich bietet dann hervorragende Bedingungen für die museumspädagogische Arbeit.

Brandschutztechnische und energetische Belange sowie Barrierefreiheit sind schwerpunktmäßig bei der Sanierung berücksichtigt worden. Durch die Genehmigung eines vorzeitigen Maßnahmebeginns bestand die Möglichkeit, mit den ersten Bauleistungen schon Mitte März 2014 anzufangen. Damit wurde das ehrgeizige Ziel der Fertigstellung im Dezember 2014 unterstützt. Mit der Übernahme der Schlüssel durch das Stadtmuseum ergibt sich nun eine neue Perspektive. Zukünftig werden hier die Geschichte der Stadt und die Naturgeschichte der Region präsentiert.