Am 29. September ist Weltherztag

Sechzig bis neunzig Mal schlägt das menschliche Herz in der Minute, pumpt pro Tag rund 7.000 Liter Blut durch den Körper, eine enorme Leistung. Der alljährliche Weltherztag am 29. September will über Herzgesundheit aufklären und darüber, was jeder einzelne dazu tun kann. Wir sprachen aus Anlass dieses Tages mit Dr. med. Jürgen Krülls-Münch, Chefarzt der I. Medizinischen Klinik des CTK. Hier werden jährlich etwa 5.000 Menschen mit kardiologischen Erkrankungen behandelt, 1.000 davon ambulant.

Für ein Klinikum wie das CTK ist das alltäglich: Patienten mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall werden im Rettungswagen oder per Hubschrauber eingeliefert. Was läuft dann ab?

Dr. Krülls-Münch: Etwa 700 Patienten kommen alljährlich nach einem akuten Ereignis wie geschildert über die Notaufnahme zu uns. Wir alle sind dabei ein eingespieltes Team – von den Ärzten und Schwestern der Notaufnahme über das Herzkatheterlabor, über die umfangreiche Diagnostik bis hin zu den therapeutischen Maßnahmen. Ein so großes Haus wie das unsrige hält in jedem Fall rund um die Uhr und an allen Tagen des Jahres die medizinische Fachkompetenz und die Ressourcen an Medizintechnik bereit, die in solchen Akutfällen lebensrettend sein können.

Der größte Teil der Patienten kommt nicht akut ins Krankenhaus, sondern, im Fall chronischer Erkrankungen, zu einer geplanten Behandlung. Es geht dann um einen Herzschrittmacher oder eine notwendige Operation...

Dr. Krülls-Münch: Solche Patienten profitieren ebenso wie Akutpatienten zunehmend von der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten aus verschiedenen Kliniken. So hat sich zum Beispiel im Zusammenhang mit der Diagnostik und Therapie des Vorhofflimmerns – etwa eine Million Menschen sind in Deutschland davon betroffen – eine gute Kooperation mit unserer Klinik für Neurologie entwickelt. Gleiches trifft für die Kooperation zum Thema Schlaganfall zu. Um das Zusammenspiel von Herz und Niere geht es gemeinsam mit der II. Medizinischen Klinik. Auch bei den gemeinsamen Weiterbildungen im Klinikum, an der auch niedergelassene Ärzte der Region und benachbarter Krankenhäuser teilnehmen, stehen neueste Erkenntnisse bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Mittelpunkt.

Die Patientenzahlen sagen es bereits: Nicht jeder tut ausreichend Gutes für sein Herz.

Dr. Krülls-Münch: Einmal abgesehen davon, dass es auch eine Reihe angeborener Herzkrankheiten gibt, ist das leider richtig. Nehmen wir den Bluthochdruck, der mit 20 Prozent den größten Anteil an den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausmacht. Wir wissen, dass eine gesunde Lebensführung – nicht rauchen, die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung – viel bewirken können. Hier kann jeder etwas tun, und ich kann nur empfehlen, sich zu informieren. Möglichkeiten dazu gibt es nicht nur am Weltherztag, sondern z. B. auch bei den Veranstaltungen der Thiem-Visite im CTK.