Am 21. August 2014 übergibt Oberbürgermeister Frank Szymanski den 1. Bauabschnitt des sanierten und erweiterten Raubtierhauses mit den beiden Tigerdamen Sita und Kara. Das Raubtierhaus aus dem Jahre 1968 wird jetzt durch einen eingeschossigen, fast 500 m² großen Anbau ergänzt, der von einer nach Süden ausgerichteten Freianlage für südostasiatische Tiger abgeschlossen wird. Hier sind ein großzügiger Besucherraum mit großformatigen Einblicken in Innen- und Außengehege, das große Schaugehege, innen mit rückwärtigen Absperrkäfigen und Wurfboxen, sowie Arbeitsräume für Tierpfleger, Futterküche und Technikräume entstanden.

Das neue Haus ist für vom Aussterben bedrohte tropischeTiger konzipiert und bietet Platz für eine Zuchtgruppe aus einem Männchen, zwei Weibchen und deren Nachwuchs. Alt- und Neubau sind im Tierbereich über Laufgänge verbunden, sodass auch die vorhandenen Innen- und Außengehege flexibel genutzt werden können. Als Erstbewohner sind die beiden Malaiischen Tigerweibchen Sita und Kara vor wenigen Tagen aus Dortmund im Cottbuser Tierpark eingetroffen. Beide wurden 2006 im Zoo Halle geboren und sollen in nicht allzu ferner Zukunft Gesellschaft bekommen in Form eines passenden Katers. Malaiische Tiger sind eine mittelgroße Tigerunterart, von der im Freiland nur noch wenige Hundert Individuen übrig geblieben sind und deren Zucht zunehmende Bedeutung zukommt.

Die ebenfalls im neuen Haus vorhandenen Prevost-Schönhörnchen sind weitläufige und besonders prächtig gefärbte Verwandte unserer Eichhörnchen und werden ergänzt durch ein 3000-Liter-Aquarium, dessen zukünftige Bewohner – Feuerstachelaale, Süßwasserhornhechte und Feuerstreifenbarben – allerdings erst nach der Eröffnung einziehen.

Oberbürgermeister Frank Szymanski weist auf die Finanzierung hin: „Die Europäische Union förderte die Erneuerung und Sanierung des Raubtierhauses im Rahmen ihres Programmes zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (Interreg IVa) in der Euroregion Spree-Neiße-Bober mit 852.400 Euro. Die Stadt Cottbus ist mit 150.400 Euro dabei. In enger Abstimmung mit unserer polnischen Partnerstadt Zielona Gora wird der Cottbuser Tierpark zum Zoo für die gesamte gemeinsame Euroregion weiter gestaltet und entwickelt. Schon jetzt können wir in unserem Tierpark eine wachsende Zahl an Gästen aus dem Nachbarland begrüßen. Und das Raubtierhaus steht in einer stattlichen Reihe mit anderen Kulturobjekten. EU-Fördermittel gab es auch für die Modernisierung des Cottbus Raumflugplanetariums und für die gegenwärtig durchgeführte umfassende Sanierung der Seepyramide im Branitzer Park."

Die von der Cottbuser Zooschule gestalteten Informations- und Lehrtafeln zu Tigerunterarten sowie deren Verbreitung und Gefährdung, zum Jagdverhalten von Katzen und anderen tiergärtnerischen Themen sind durchgängig zweisprachig in Polnisch und Deutsch gestaltet, um Gäste und Besucher aus der gesamten Euroregion zu erreichen.

Herzlich zu danken ist dem Fördermittelgeber, der diesen neuen Anziehungspunkt in der Euroregion maßgeblich ermöglichte, sowie allen, denen die jetzt zu besichtigende praktische Umsetzung so gut gelungen ist. Die Stadt Cottbus ist zuversichtlich, mit dem gleichen Förderprogramm die bereits fertig geplante Außenanlage noch in diesem Jahr in Angriff nehmen zu können und auch in Zukunft den Tierpark Cottbus als Zoo der Euroregion weiterzuentwickeln.