Fürst Pückler war sich schon zu Lebzeiten sicher: Die Branitzer Seepyramide als sein Grabmal wird „… wahrscheinlich alle Monumente jetziger Herrscher überdauern, wie die sieben Weltwunder alle verschwunden sind, und die … Pyramiden Aegyptens noch jugendlich ihre Häupter erheben." Pückler hat Recht behalten, denn über 150 Jahre nachdem die markante Erdpyramide in Branitz errichtet wurde, wird in diesem Jahr durch eine aufwändige Restaurierung an der Bewahrung ihrer majestätischen Ausstrahlung gearbeitet. Anfang Juni 2014 wird mit den Bauarbeiten begonnen, welche aus europäischen Fördermitteln von Interreg IV A finanziert werden.

Insbesondere Erosion hat sowohl die Spitze als auch den Fuß der komplett aus Erdreich bestehenden Seepyramide stark verschlissen. Durch umfassende Bodenarbeiten werden diese Bereiche nachmodelliert und als Bekrönung eine Kopie des vorhandenen historischen Schlusssteins wieder aufgesetzt. Zudem wird der Pyramidenfuß mit einer ebenfalls nachgewiesenen umlaufenden Stufe ergänzt, welche mit einer unter Wasser versteckten Holzspundwand gesichert wird. Durch das Zurückdrängen von Wildwuchs und die anschließende Nachpflanzung der Weinreben erhält die Seepyramide zudem ihr spektakuläres „Pyramidenfeuer" zurück. Damit ist die Ende September einsetzende rote Laubfärbung gemeint. Über 1.800 genetisch identische Nachkommen der historischen Bepflanzung aus Wildem Wein und Uferreben wurden eigens hierfür angezogen.

Oberbürgermeister Frank Szymanski erinnert daran, dass die Seepyramide sozusagen der Cottbuser Eifelturm ist: „Nach der Sanierung zeigt sich die Pyramide wieder so wie zur Pücklerzeit. Das hat kein Lebender bisher gesehen. Der Park wird für die Cottbuserinnen und Cottbuser sowie für unsere Gäste noch attraktiver. Für die Pyramide, die anliegenden Seen, das Ufer, die Inseln und Wege werden 1,6 Millionen Euro aufgewandt; 85 Prozent davon sind EU-Fördermittel, 15 Prozent steuert die Stadt hinzu."

Auch das Umfeld der Seepyramide wird also in diesem Zusammenhang aufgewertet. Die umliegenden Gewässer konnten bereits entschlammt werden. Nun folgen die Ufer und Inseln der Seen, welche sowohl ihre historische Form als auch ihre historische Bepflanzung zurückerhalten. Zudem wird der Große Uferweg zwischen dem Parkeingang am Tierpark und der Ägyptischen Treppe saniert. Abgerundet werden die Arbeiten durch den Bau einer neuen Gondelanlegestelle in der Schlossgärtnerei. Von hier aus können sich Besucher per Pückler-Gondel ganz unmittelbar ein Bild von der Seepyramide im Branitzer Park machen. Alle genannten Arbeiten sollen bis Ende Oktober 2014 abgeschlossen sein.